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Die vietnamesische Xiangqi-Spielerin Ngo Lan Huong
  2008-10-17 20:11:05  cri
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Die ersten Weltdenksportspiele ("World Mind Sports Games") gingen am Samstag in Beijing zu Ende. In der Disziplin Xiangqi, dem chinesischen Schach, war eine Spielerin mit großen Augen und kurzen Haaren immer am Wettkampfort anzutreffen. Sie sah sich die Spiele ihrer Gegnerinnen immer ganz konzentriert an. Manchmal ließ sie sogar die Mahlzeiten aus. Der Name dieser ehrgeizigen Schachspielerin ist Ngo Lan Huong, die beste Xiangqi-Spielerin Vietnams. Sie hat sehr viel zur Verbreitung des chinesischen Schachs in ihrer Heimat beigetragen.

Die 29-jährige Ngo Lan Huong wurde in Vietnam geboren, hat aber chinesische Vorfahren. Im Alter von 15 Jahren begann sie mit dem chinesischen Schachspiel. Ein Überraschungssieg an ihrer Schule legte den Grundstein für ihre steile Karriere: "Als ich 15 Jahre alt war, begann ich Xiangqi zu spielen. Damals betrieb ich diese Sportart aus reinem Vergnügen. Eines Tages organisierte meine Schule einen Xiangqi-Wettbewerb. Ich war das einzige Mädchen, das daran teilnahm. Mit etwas Glück gewann ich schließlich den ersten Platz. Aufgrund dieses Resultates haben mich meine Lehrer danach einige Monate lang im Xiangqi unterrichtet. Später gewann ich einen nationalen Wettkampf. Dieser Sieg brachte mir einen Platz in der Nationalmannschaft ein. Seither spiele ich Xiangqi für Vietnam."

Ngo Lan Huong hat in der vietnamesischen Nationalmannschaft sehr viel gelernt und ihre Technik markant verbessert. Den internationalen Durchbruch schaffte sie im Jahr 2007. Zuerst gewann sie die Silbermedaille im Frauen-Einzel an den 10. Xiangqi-Weltmeisterschaften, danach holte sie gar die Goldmedaille an den Zweiten Asiatischen Hallenspielen. Bei ihrer Rückkehr nach Vietnam wurde sie wie eine Heldin gefeiert. Auch an den diesjährigen Weltdenksportspielen in Beijing war sie die härteste Widersacherin der chinesischen Spielerinnen.

Hinter den Erfolgen von Ngo Lan Huong steckt harte Arbeit. Die 29-jährige Vietnamesin ist sehr fleißig und zielstrebig. Anfänglich dachte Ngo Lan Huong jedoch nicht im Traum daran, eine professionelle Xiangqi-Spielerin zu werden: "Als Teenagerin habe ich nie daran gedacht, eine Xiangqi-Spielerin zu werden. Ich war damals nur neugierig und spielte Xiangqi nicht besonders gern. Aber mein erster Xiangqi-Lehrer war sehr nett zu mir. Als ich einmal nicht zum Training erschien, fuhr mein Lehrer kurzerhand mit seinem Fahrrad zu mir nach Hause, um mich zu unterrichten – und das, obwohl er sehr weit weg von mir wohnte. Von da an habe ich mich entschieden, das Xiangqi ganz ernsthaft zu erlernen."

Xiangqi hat eine lange Geschichte. Seine Ursprünge liegen in China. Da man zur Ausübung des Xiangqi einige chinesische Schriftzeichen beherrschen muss, ist dieses traditionelle chinesische Schachspiel weltweit nicht sehr populär. Im 20. Jahrhundert hat sich das Xiangqi allmählich in anderen asiatischen Ländern ausgebreitet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Denkspiel mittlerweile in Vietnam, wie uns Ngo Lan Huong erklärt:" In Vietnam ist es mittlerweile ganz normal, Xiangqi zu spielen. Immer mehr Leute lernen das Spiel im Internet. Meiner Meinung nach sollte man mehr im Internet üben."

In Vietnams Hauptstadt Hanoi könne man fast in jedem Laden ein Xiangqi-Set kaufen, sagt Ngo Lan Huong. Ähnlich wie in Beijing könne man auch in der vietnamesischen Hauptstadt am Straßenrand oder in Parks überall Menschen beim Xiangqi beobachten.

Sowohl an der Grund- als auch an der Mittelschule gebe es Kurse, wo die Kinder das Xiangqi-Spiel erlernen können. Dies sei der Grund, warum die Vietnamesen schon von Kindesbeinen an Xiangqi spielen können. Deshalb habe sich das Niveau dieses chinesischen Schachspiels in den vergangenen Jahren in Vietnam auch sehr rasch erhöht.

Als beste Spielerin Vietnams hat Ngo Lan Huong eine ganz besondere Affinität zum Xiangqi entwickelt. Sie hat nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich von dieser Denksportart profitiert, sondern auch im mentalen Bereich. Ihre Denkweise habe sich positiv verändert, sagt die 29-jährige Ausnahmekönnerin: "Durch das Xiangqi-Spiel habe ich viele Leute kennengelernt. Das Spiel hat auch unsere gegenseitigen Beziehungen vertieft. Außerdem ist meine Denkweise jetzt viel gewissenhafter als vorher, was auch gut für meine Zukunft ist."

Ihr Fleiß und ihre Beharrlichkeit haben Ngo Lan Huong zur besten Xiangqi-Spielerin außerhalb Chinas gemacht. Die ehrgeizige Vietnamesin gibt sich damit aber noch nicht zufrieden. Obwohl sie auch schon gegen chinesische Spitzenspielerinnen gewonnen hat, sieht sie nach wie vor einen großen Leistungsunterschied zwischen ihr und den Topspielerinnen Chinas. Um in Zukunft zu diesen Spielerinnen aufzuschließen, will Ngo Lan Huong noch härter trainieren als bisher.

Bescheidenheit und Intelligenz sind die Kennzeichen von Ngo Lan Huong. Damit stehen die Vorzeichen gut, dass die junge Vietnamesin ihre ehrgeizigen Ziele auf der internationalen Bühne in der Zukunft realisieren kann.

 

Text: Gao Jiayi      Bearbeitung/Übersetzung: Kong Jie       Sprecher: Huang Gang
Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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