Hallo, liebe Hörer, willkommen zu unserem heutigen Bericht über das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang in Nordwestchina.

Xinjiang ist eine große Familie mit vielen ethnischen Minderheiten. Die dortigen Bewohner verschiedener Nationalitäten leben harmonisch zusammen. Ein altes uigurisches Ehepaar aus dem Kreis Qinghe hat in über 30 Jahren, trotz ihres niedrigen Einkommens, insgesamt zehn Waisenkinder aufgenommen, die aus unterschiedlichen Orten und verschiedenen Nationalitäten stammten.

In den folgenden Minuten erfahren Sie mehr über diese berührende Geschichte in Xinjiang. Und hier ist auch gleich die heutige Quizfrage dazu: Wie viele Waisenkinder sind von dem Ehepaar aufgenommen worden?

Der 75-jährige Abibao und seine 70-jährige Frau Anipa haben insgesamt 19 Kinder aufgezogen, darunter ihre neun leiblichen.

Anipa, die Mutter der Großfamilie war selbst ein Waisenkind. Da sie das schmerzliche und bittere Leben kennt, kann sie das Gefühl eines Waisenkindes wirklich gut verstehen. Deswegen haben Anipa und ihr Mann Abibao für Kinder, deren Eltern verstorben sind, große Fürsorge und Liebe aufgebracht. Anfang der 1970er Jahre haben sie die ersten drei Waisenkinder von ihrem Nachbarn adoptiert. Damals waren der Mann und die Frau der Nachbarfamilie kurz nach einander gestorben. Die drei Kinder, von denen das älteste knapp 16 und das jüngste gerade sechs Jahre alt waren, wurden zu Waisen. Damals hat Anipa gerade 20 Tagen vorher ein Baby bekommen. Sie fragte ihren Mann: "Diese drei Kinder stehen ohne Unterstützung da, kann man dagegen tun?" Ihr Mann antwortete: "Nehmen wir sie zu uns. Solange wir Essen haben, sollen sie auch nicht hungrig sein."

Wie eine Tochter der Familie, Wang Shuzhen, erzählte, hat das Ehepaar durch ihre fleißige Arbeit das Leben der ganzen Familie nach und nach verbessert. Sie sagte, ihre Mutter habe sich ganz ihren Kindern und der Familie gewidmet.

"Meine Mutter arbeitete früher in einem Lebensmittel-Betrieb. Um sich besser um uns zu kümmern, hat sie ihren Job aufgegeben. Seitdem besteht ihr alltägliches Leben aus Kochen, Wäschewaschen, Deckesteppen und Wassertragen."

Während Anipa ihre Arbeit aufgegeben hat und sich um die Kinder und die Familie gekümmert hat, hat ihr Mann Abibao neben seiner alltäglichen Arbeit noch Nebenjobs angenommen. Dazu sagte Abibao:

"Damals arbeitete ich vormittags und nachmittags in der Fabrik und abends machte ich unterschiedliche Nebenjobs, unter anderem als Bauarbeiter. Da ich diese Kinder adoptiert habe, fühlte ich mich verpflichtet, die Verantwortung für sie zu tragen. Für sie fühlte ich mich auf keinen Fall müde."

In der schweren Zeit hat Abibao mit seinem Einkommen verschiedene Lebensmittel für die Kinder gekauft. Allerdings, er selbst hat noch nie Fleisch gegessen. In seiner Familie wurden Kühe gezüchtet. Trotzdem wurde die Milch nur sehr selten getrunken, sie wurde meistens verkauft, um mehr Geld zu bekommen und damit dringend benötigte Sachen zu kaufen. An das damalige schwere Leben kann sich die Tochter Wang Shuzhen noch sehr gut erinnern:

"In unserer Familie gab es damals einen riesigen Topf, mit dem man Reis für 30 oder sogar 40 Menschen kochen konnte. Trotzdem war das in dem Topf gekochte Essen sehr oft nicht genug. Manchmal hatte meine Mutter nichts zu essen, weil sie immer darauf bestand, dass ihre Kinder nicht hungrig sein sollten."

1994, kurz vor der Hochzeit der jüngsten Adoptivtochter, Jin Xuelian, war der zweite leibliche Sohn von Abibao, der 33-jährige Aben, bei einem Unfall gestorben. Trotz des großen Schmerzes hat das Ehepaar Abibao eine wunderschöne Hochzeit organisiert. Noch berührender ist, dass Anipa ihren einzigen Goldring Jin Xuelian als Hochzeitmitgift geschenkt hatte.

Im Laufe der Zeit verbesserte sich das Leben der Familie Abibao langsam. Inzwischen sind sie aus dem früheren ebenerdigen Haus in eine größere und hellere Wohnung gezogen. Das alte Ehepaar sitzt häufig unter dem Weinstock und erinnert sich gemeinsam an die Vergangenheiten. Alle Kinder haben bereits ihre eigenen Familien. Obwohl sie nicht bei dem alten Ehepaar leben, kommen sie oft auf Besuch. Dann ist die ganze Familie immer von Freude und Lachen erfüllt. Der Vater Abibao sagte:

"Unsere Kinder sagen immer, sie wären glücklich, solange wir gesund blieben. Wenn ich meine Kinder sehe, fühle ich mich noch ziemlich jung, alt bin ich auf keinen Fall."

Im Vergleich dazu ist es für die Mutter Anipa die größte Freude, wenn alle ihre Kinder um sie sitzen und gemeinsam ein Volkslied singen.

Okay, liebe Hörer, soweit unsere Geschichte über ein uigurisches Ehepaar und die zehn von ihnen adoptierten Waisenkinder in Xinjiang.

Hier noch einmal unsere heutige Quizfrage: Wie viele Waisenkinder sind von dem Ehepaar aufgezogen worden?

Damit geht unsere Sendung Xinjiang von A bis Z für heute auch schon wieder zu Ende.

Text: Zhang Lei  Bearbeitung: Huang Gang  Übersetzung: Huang Gang  Sprecherin: Xiao Lan