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Zhuhuan, der Rubin im Osten
  2008-10-08 18:31:24  cri
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Der Zhuhuan oder Nipponibis, auch als Japanischer Ibis bezeichnet, gehört zur Familie der Ibisse und Löffler und lebt in Ostasien. Ein ausgewachsener Zhuhuan erreicht eine Länge von 74 Zentimetern, gemessen vom Schnabel bis zum Schwanz. Seine Flügelspannweite beträgt bis zu einem Meter 40. Auf dem Kopf befindet sich eine ausgeprägte, fächerförmige Haube aus weißen Federn. Das Gefieder ist ebenfalls weiß mit orange-rosa Tönen. Das Gesicht und die Beine sind rot und der Schnabel schwarz. Der Zhuhuan lebt in Sumpfwäldern in einer Höhe von 470 bis 1.300 Metern. Seine Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Fröschen, Flussschnecken und anderen Weichtieren sowie Käfern.

Der Zhuhuan kam früher in Russland, Korea, Nordchina und Japan vor. Er bevorzugt alte Waldbestände. Durch die Zerstörung seines natürlichen Lebensraumes durch Entwaldung, Trockenlegung von Sümpfen und die Anlage von Reisterrassen ging der Bestand so drastisch zurück, dass man Ende der 1970er Jahre glaubte, die Vogelart des Zhuhuans sei ausgestorben.

Anfang der 1980er Jahre war man sehr glücklich, als sieben Exemplare im Kreis Yangxian in der chinesischen Provinz Shaanxi entdeckt wurden. Diese Nachricht rief weltweit ein großes Echo hervor.

Im Kreis Yangxian gibt es viele Reisfelder und Feuchtgebiete. Yaojiagou, wo der Zhuhuan entdeckt wurde, befindet in einem fünf Kilometer langen Tal in einem Gebirgsgebiet, das mehr als 1.300 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Dort wohnen sieben chinesische Familien. Professor Liu Yinzeng (刘荫增) von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften erklärte, warum der Zhuhuan in Yaojiagou weiter leben kann. Er sagt:

"Die vielen Reisfelder dort bieten dem Zhuhuan gute Bedingungen zum Überwintern und zur Fortpflanzung. Die Einheimischen in Yaojiagou verehren den Zhuhuan sehr. Sie nennen ihn Roten Kranich. Für sie ist er ein Vogel, der Glück bringt. Niemand verletzt oder vertreibt den Zhuhuan."

Nachdem er in Yaojiagou erneut entdeckt wurde, wurde der Zhuhuan von Einheimischen als achte Familie im Dorf betrachtet. Die Dorfbewohner gründeten eine Schutzstation für den Zhuhuan. Täglich wechselten sich vier Männer rund um die Uhr ab, um das Nest des Vogels durch ein Teleskop zu beobachten und zu schützen. Ein Bewohner namens Lu Baozhong (路宝忠) sagt:

"Den sieben Zhuhuanen wurde von der ganzen Welt Aufmerksamkeit geschenkt. Wir beobachteten täglich, wann sie das Nest verließen und wann sie ihre Jungen fütterten. Wir beobachteten auch, ob sie natürliche Feinde hatten und ob sie von Menschen verletzt wurden. Sogar der Baum, auf dem sich der Zhuhuan ausruhte und das Ei, das jährlich vom Zhuhuan gelegt wurde und das ausgeschlüpfte Junge wurden von uns gut geschützt. Wir sind bemüht, dass jeder Zhuhuan gut in der Natur leben kann."

Eines Abends fanden zwei Bewohner ein Zhuhuan-Junge, das aus dem Nest gefallen war. Es war dunkel und sie konnten das Junge nicht zurück ins Nest bringen. Sie konnten ihn aber auch nicht nach Hause mitnehmen, weil die Gefahr bestand, dass sich der kleine Vogel dadurch eine Krankheit holte. Deshalb beschlossen sie, das Junge mit wattierter Kleidung zu umwickeln und im Arm zu halten. Es war ein Abend im April, windig, kalt und regnerisch. Die zwei Bewohner hielten unter diesen Bedingungen das Zhuhuan-Junge solange im Arm bis es wieder hell wurde.

Der Kreis Yangxian ist reich an Bodenschätzen. In den vergangenen Jahren versuchten viele Menschen die dortigen Bodenschätze zu erschließen. Aber dies wurde von der lokalen Regierung verhindert. Yong Shuhong (雍树红), der Amtsleiter zur Handelsförderung im Kreis Yangxian, sagt:

"Wenn wir große Projekte durchführen wollen, müssen wir zuerst prüfen, ob diese das Leben der Zhuhuane beeinflussen. Wenn sie den Lebensraum des Zhuhuans beeinflussen würden, egal wie gut diese Projekte sind, würden wir sie aus Sicht des Umweltschutzes ablehnen. Obwohl die Entwicklung unsere Wirtschaft dadurch in einem bestimmten Maße eingeschränkt wurde, ist es unserer Meinung nach gelungen, diese Vogelart gut zu schützen."

Um den Zhuhuan nicht zu erschrecken, haben die meisten Menschen im Kreis Yangxian keine Hunde. Jährlich zum Qingming-Fest, dem chinesischen Totenfest, wenn die Einheimischen ihrer Vorfahren gedenken, verzichten sie auf laute Kracher. Im unmittelbaren Lebensraum der Zhuhuane holzt man die Bäume nicht ab und spritzt auch keine Pestizide auf die Reisfelder. Außerdem jagt man auch nicht, um die Umwelt gut zu schützen. Für diese Maßnahmen haben die Einheimischen großes Verständnis.

Ein Einheimischer sagt uns:

"Liu Huaide (刘怀德) aus unserem Dorf ist schon über 90 Jahre alt. Einmal, als er in die Kreisstadt gehen wollte, kam er auf eine Straße, auf der sich gerade drei Zhuhuane nach dem Essen ausruhten. Um sie nicht zu erschrecken, ging der Mann einen anderen Weg. Unglücklicherweise stürzte er auf diesem Weg."

Ein anderer Einheimischer sagt:

"Der Zhuhuan ist die Perle im Osten. Egal ob alt und jung, jeder weiß das und jeder schützt ihn auch."

Seitdem Anfang der 1980er Jahre sieben Zhuhuane entdeckt wurden, hat sich die Zahl der in der Provinz Shaanxi lebenden Zhuhuane auf über 1.000 erhöht, über die Hälfte davon leben wild. Die Fläche des Lebensraums dieser Vögel hat sich von anfänglichen drei Quadratkilometern auf über 3.000 Quadratkilometer ausgedehnt.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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