Kürzlich feierte die chinesische Universität für Wissenschaft und Technik ihr 50-jähriges Bestehen. Die Ui befindet sich in der ostchinesischen Provinz Anhui. Sie untersteht der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. In den vergangenen 50 Jahren hat die Uni in den Bereichen Fachkräfteausbildung, akademische Forschung und Unterrichtsreform große Fortschritte erzielt. In Zukunft will sie zu einer international bekannten Universität werden.
Bei ihrer Gründung vor 50 Jahren bestand die Universität aus 13 Fakultäten. Besonders nennenswert darunter ist die Fakultät für Nuklearphysik und -projekte. Durch ihre Errichtung konnten die theorie- und die praxisbezogene Forschung zum ersten Mal an einer chinesischen Universität gemeinsam unter einem Dach betrieben werden.
Einzigartig ist das Bildungsmodell der Uni, das eine enge Verknüpfung der verschiedenen Fakultäten mit anderen wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen vorsieht. Die dreizehn Dekane der vor fünfzig Jahren errichteten Fakultäten sind alle zugleich Leiter verschiedener Forschungsinstitute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Die Uni ist ein erfolgreiches Beispiel für die enge Verknüpfung der Hochschulbildungsreform und der wissenschaftlichen Forschung in China.
Im Mai 1959, weniger als ein Jahr nach ihrer Gründung, stieg die chinesische Universität für Wissenschaft und Technik in die Gruppe der 16 Schwerpunktuniversitäten Chinas auf. Im Laufe ihres 50-jährigen Bestehens hat die Hochschule fast 50.000 Absolventen ausgebildet. 42 dieser Absolventen sind heute Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften beziehungsweise der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften, der beiden bedeutendsten Forschungsinstitute Chinas. Auf 1.000 Absolventen der Uni entfällt ein Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften oder der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften. Zusätzlich erhalten 700 von diesen 1.000 Absolventen den Magister- oder Doktortitel. Die Universität für Wissenschaft und Technik belegt den ersten Rang unter allen chinesischen Universitäten, was das Verhältnis in diesen beiden Bereichen anbelangt.
An der Universität für Wissenschaft und Technik ist auch das erste wissenschaftliche Großprojekt Chinas, das staatliche Labor für Synchronstrahlung, untergebracht. Zwischen 1978 und 1998 wurden in diesem Labor 758 bedeutende Forschungsergebnisse erzielt, die später 430 Auszeichnungen auf Staats- und Provinzebene erhielten.
Im mittel- und langfristigen Entwicklungsplan für die chinesische Wissenschaft und Technik wurden der Universität aus Anhui vier Schlüsselprojekte zugeteilt. Die Projekte verteilen sich auf die Forschungsgebiete Quantensteuerung, Protonenforschung, Nanoforschung sowie Entwicklung und Fortpflanzung.
Da die Universität für Wissenschaft und Technik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften untersteht, bildet sie zielgerichtet Fachkräfte für deren verschiedene Institute aus. Die Grundkurse im Bachelor-Studiengang werden von den großen "Meistern" gegeben. Es ist eine Tradition der Uni, dass auch die Bachelor-Studenten von Professoren und Mitgliedern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften ausgebildet werden. Die Universitätsleitung hält diesen Aspekt für einen wichtigen Schritt bei der Heranbildung von hochqualifizierten Fachkräften.
Die Studierenden an der Universität für Wissenschaft und Technik in Anhui haben freien Zugang zu ihren Lieblingsfächern. Sie dürfen ihre Fachrichtung, ihre Kurse und Lehrpersonen selbst bestimmen. Sie haben auch das Recht, die Dauer ihres Studiums selbst festzulegen. Jedes Jahr wechseln 20 Prozent der Bachelor-Studenten ihre Fachrichtungen.
Die Anzahl der Studienplätze an der Universität für Wissenschaft und Technik ist begrenzt. In ihrem Gründungsjahr nahm die Uni 1.634 Studenten auf. 50 Jahre später bietet sie pro Jahr maximal 1.860 Studienplätze an. Die verhältnismäßig geringe Anzahl von Studienplätzen garantiere den ständigen Austausch zwischen den Studierenden und den Lehrkräften und gebe den Studierenden auch genügend Möglichkeiten zur praktischen Laborarbeit, erläutert Rektor Zhu Qingshi. Die Ausbildungsqualität dürfe dabei auf keinen Fall abnehmen.