Die nordostchinesische Provinz Jilin ist ein alter Industriestandort in China. Durch eine Kombination von Technologie und Industrie hat die Provinz nun einen Weg der Modernisierung eingeschlagen. Und das unter dem Motto: hohe Effizienz und niedriger Energieverbrauch bei geringer Umweltbelastung.
In einer Fabrikhalle der Ersten Chinesischen Automobilfirmengruppe FAW stellt man unserem Reporter einen neuen Autotyp vor, der kürzlich auf den Markt gebracht wurde. Das neue Automodell der Hongqi-Serie ist unter all den in China entwickelten Autos, das elektronisch am besten ausgestattete. Über das Kontrollpannel kann das Auto nicht nur navigieren, sondern auch eine Ferndiagnose über eventuelle Defekte erhalten. Im Wagen ist zudem auch Surfen im Internet und Verbindung mit dem Büro möglich. Sogar elektronische Haushaltsgeräte kann man im Auto sitzend von der Ferne aus steuern.
Der Schlüssel für diese zahlreichen Funktionen ist der so genannte Internet-Kopf. Dieser ist in der Lage, verschiedene Autoteile und -zubehöre koordiniert zu verwalten.
Der Geschäftsträger der Qiming-Informatikfirma von FAW, Cheng Chuanhai, erklärt uns dazu:
"Die Technik für Netzmanagement im Auto haben wir nun auf eigene Faust erfolgreich entwickelt. Dadurch haben wir die Karosseriekosten um zehn bis dreißig Prozent reduziert. Die Kernkonkurrenz in der Automobilbranche liegt zukünftig also genau in der Anwendung der Autoelektronik und Informationstechnik."
In einer Montagehalle sieht unser Reporter, wie verschiedene Automodelle gleichzeitig montiert werden. Unterstützt wird dies von einer eigenständig entwickelten Managementsoftware der FAW-Gruppe. Dieses Softwaresystem kann konkret gerichtete Montageanleitungen für jeden Wagen geben. Es war früher schwierig, genau zu wissen, welche Einzel- und Zusatzteile ein Auto hat und wie viel diese kosten. Heute bedarf es nur einen Mausklick und innerhalb von fünfzehn Sekunden erhält man die Antwort.
Der Abteilungsleiter für systematisches Management der FAW, Ren Conglin, sagt uns:
"Einschlägige Daten über Finanzen und Einkaufen werden im Verwaltungssystem gemein geteilt. Das erspart uns viel Zeit und Mittel und schafft daher eine Grundlage für unser Ziel, jährlich zwei bis drei Millionen Autos zu produzieren."
Der Prozess der fortschreitenden Anwendung der neuen Technologien ist mittlerweile auch in weiteren Branchen der Provinz Jilin zu beobachten. Dazu gehören die Chemieindustrie, die Stahl- und Hüttenindustrie, die Ausstattungsindustrie sowie die Pharmaindustrie. Den kleinen und mittleren Betrieben mit mangelnden Innovationen, Fachkräften und Geldmitteln bieten Regierungsbehörden verschiedene Serviceplattformen für öffentliche Informationen an. Dadurch bekommen diese Betriebe auch technische Unterstützung bezüglich der Produktion und des Managements. Im vergangenen Jahr stieg das BIP der Provinz um sechzehn Prozent, wobei gleichzeitig die BIP-Einheit des Energieverbrauchs um fünf Prozent gesunken ist.