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Olympische Spiele und die chinesische Folklore
  2008-09-05 15:01:46  cri
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Der 67-jährige Zhao Shu wurde in Beijing geboren und gehört der mandschurischen Nationalität an. Er ist ein angesehener Folklorist, Mitglied des staatlichen Expertenausschusses für das immaterielle Kulturerbe und Vorsitzender des Beijinger Verbands der volkstümlichen Literatur- und Kunstschaffenden.

Er definierte den Begriff "Folklore" wie folgt:

"Folklore ist ein Kulturphänomen, das in einer bestimmten Region aus Naturgründen beziehungsweise gesellschaftlichen und historischen Gründen entstanden ist."

Zhao Shu bezeichnete die Olympischen Spiele als ein Fest des Sports und der Kultur sowie als ein gemeinsamer Folkloreakt aller Menschen. Denn sie finden wiederholt statt, werden von den Beteiligten aus ganzem Herzen begrüßt und sind ein Massenakt, was den drei Hauptmerkmalen von Folklore entspricht.

Die Fuwas, die fünf Maskottchen der Beijinger Olympischen Spiele, haben weltweit große Sympathie gewonnen. Sie repräsentieren den Fisch (Beibei), den Großer Panda (Jingjing), die olympische Fackel (Huanhuan), die tibetische Antilope (Yingying) und die Schwalbe (Nini).

Sie trugen auf symbolträchtige Weise zur Einstimmung auf die Olympischen Spiele 2008 in Beijing bei. Die Maskottchen heißen auf Chinesisch Fuwa (Kinder des Glücks) und tragen Doppelnamen. Setzt man jeweils die Anfangssilben hintereinander, so ergibt sich der Satz "Beijing huanying ni", was soviel bedeutet wie "Beijing heißt dich willkommen". In China gibt man häufig Kindern Doppelnamen, als Zeichen der Verniedlichung.

In den fünf Farben der olympischen Ringe repräsentieren die fünf Fuwas die fünf Elementen Wasser, Holz, Erde, Feuer und Metall aus dem Taoismus, einer uralten chinesischen Philosophie.

Das blaue Maskottchen "Beibei" steht für einen Fisch und symbolisiert Prosperität. Auf chinesisch werden die beiden Wörter "Fisch" und "Überschuss" gleich ausgesprochen. Fisch wird deshalb von den Chinesen als Symbol für Überschuss und Wohlstand betrachtet.

Das schwarze Maskottchen "Jingjing" steht für einen Panda. Er kommt aus dem Wald, symbolisiert Freude und die Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Das Maskottchen "Huanhuan" in der Farbe rot steht für das Olympische Feuer.

Das gelbe Maskottchen "Yingying" steht für die tibetische Antilope. Das Tier stammt vom tibetischen Hochplateu und ist ein Symbol für Gesundheit.

Das Maskottchen "Nini" in der Farbe grün steht für eine Schwalbe. Sie kommt vom Himmel und symbolisiert Glück. Die Schwalbe ist auch ein Symbol der chinesischen Hauptstadt Beijing.

Die Fuwas, die fünf Maskottchen der Beijinger Olympischen Spiele, würden die traditionelle chinesische Idee der Harmonie zwischen dem Himmel und den Menschen sowie den chinesische Brauch, durch gleich klingende Wörter Glückwünsche zu äußern, repräsentieren, so der Folklorist Zhao Shu. Weiter sagte er:

"Die Olympischen Spiele sind ein Schaufenster der Folklore und Kulturen verschiedener Nationen. Die Welt kann sich nur weiterentwickeln, wenn die kulturelle Vielfalt der Welt beibehalten wird."

Wie Folklorist Zhao Shu erläuterte hat das Design der Olympia-Fackel, die "glückverheißende Wolken", einen tiefen kulturellen Hintergrund.

Die "glückverheißenden Wolken" sind ein typisches Motiv der chinesischen Kultur mit einer tausendjährigen Geschichte. Sie symbolisieren Glück und beruflichen Aufstieg. Deshalb waren sie im chinesischen Altertum häufig auf Beamtenkleidung zu sehen.

Das Design der Olympiamedaillen für die Spiele 2008 ist in der Geschichte der Olympischen Spiele einzigartig. Die Vorderseite der Medaillen besteht aus Gold und die Rückseite aus Jade. Jade hat in der chinesischen Kultur eine lange Tradition und eine große Bedeutung. Jade gilt bei den Chinesen traditionell als Symbol für hohe Moral. Die Kombination von Gold und Jade symbolisiere Ehre und Tugend, sagt Zhao Shu.

Die chinesische Hauptstadt Beijing ist durch einige spezifische Farben gekennzeichnet. Dazu Folklorist Zhao Shu:

"Die charakteristischen Farben Beijings sind rot, grün, grau, gelb und weiß. Rot ist die Farbe der Wände und Tore vieler kaiserlicher Bauten. Grün ist die Farbe des japanischen Schnurbaums, des Beijinger Stadtbaums. Grau ist die Farbe der Großen Mauer und gelb steht für die glasierten Dachziegel kaiserlicher Bauwerke. Weiß ist die Farbe der Jade, einem in der chinesischen Kultur hoch geschätzten Edelstein."

Gelb, die Farbe der glasierten Dachziegel, war eine edle Farbe, die früher ausschließlich dem Kaiser vorbehalten war. Das Gelb der zweifärbigen Taxis, die derzeit auf den Beijinger Straßen fahren, sei die Farbe der glasierten Dachziegel, ein Zeichen für die Gastfreundlichkeit der Beijinger, so Folklorist Zhao Shu.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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