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Auf den Hirsch zeigen und behaupten, er sei ein Pferd
  2007-01-25 17:09:21  cri
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Während der Regierungszeit des zweiten Kaisers der Qin-Dynastie, etwa von 221 bis 207 v. Ch., war der damalige Reichskanzler Zhao Gao sehr ehrgeizig und plante Tag und Nacht, wie er den Thron an sich reißen könne. Aber er wusste nicht, wie viele der Minister am kaiserlichen Hof ihn unterstützten und wie viele von ihnen seine Gegner waren. So überlegte Zhao Gao lange, bis er eine gute Idee hatte. Er wollte gleichzeitig prüfen, wie hoch sein Prestige unter den Ministern war und die Menschen zu finden, die ihm gegenüberstanden.

So befahl Zhao Gao eines Tages, während der Kaiseraudienz einen Hirsch zu bringen. Als der Hirsch hereingeführt wurde, grinste er und sagte zum Kaiser, "Eure Majestät, das ist ein gutes Pferd, das ich Ihnen schenken möchte." Der Kaiser schaute den Hirsch an und sah selbstverständlich, dass es ein Hirsch war, und kein Pferd. Deshalb lächelte der Kaiser und sprach zu Zhao Gao, "Herr Kanzler, ich fürchte, Sie haben unrecht. Warum sagen Sie, dass es ein Pferd ist?" Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte Zhao Gao: "Könnten Ihre Majestät bitte etwas genauer hinschauen? Es ist wirklich ein Pferd. Es ist ein Pferd, das 500 Kilometer täglich laufen kann." Der Kaiser schöpfte Verdacht, schaute den Hirsch noch einmal genau und fragte dann: "Wie kann auf dem Kopf eines Pferds ein Geweih wachsen?" Zhao Gao drehte sich um und zeigte mit dem Finger auf die Minister. Dann sagte er laut, "Wenn Eure Majestät mir nicht vertraut, können Sie die Minister fragen."

Diese unsinnige Aussage von Zhao Gao machte die Minister total ratlos. Die Minister flüsterten miteinander und wussten nicht, was für einen Streich Zhao Gao diesmal im Schilde führte. War es etwa nicht klar zu erkennen, dass es ein Hirsch und kein Pferd war?

Aber dann sahen sie das bösartige Lächeln im Gesicht Zhao Gaos und seine rollenden Augen, mit denen er sie anstarrte. Urplötzlich verstanden sie die boshafte Absicht von Zhao Gao.

Etliche Minister, die zwar einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hatten, aber sehr zurückhaltend waren, wagten nichts sagen. Sie befürchteten, wenn sie Lügen erzählten, würde ihr Gewissen sie belasten. Und wenn sie die Wahrheit sagten, würde Zhao Gao sie möglicherweise später hart bedrängen. Manche Minister bestanden jedoch darauf, dass es ein Hirsch und kein Pferd sei. Es gab auch einige schlaue und gewitzte Minister, die Zhao Gao berechnend und eigennützig zustimmten. Diese Minister unterstützten sofort Zhao Gao und sagten zum Kaiser: "Es ist wirklich ein Pferd, das 500 Kilometer am Tag laufen kann."

Nach der Audienz bestrafte Zhao Gao auf unterschiedliche Arten die charakterfesten Minister, die ihn nicht unterstützt hatten. In einigen Fällen bestrafte er sogar die ganze Familie dieser Minister.

Die Redewendung "Auf den Hirsch zeigen und behaupten, er sei ein Pferd" stammt aus der soeben gehörten Geschichte. Heute benutzt man diese Redewendung, wenn jemand Recht in Unrecht verkehrt.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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