Was Sozialismus chinesischer Prägung konkret bedeutet, wurde dem Xinjiang-Reisenden Nils Bergemann beim Besuch der Niederlassung des chinesischen Automobilherstellers GAC Motor in der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungszone von Ürümqi klar. Der Automobilhersteller hat seinen Sitz in Guangzhou in der südlichen Provinz Guangdong und scheinbar wenig davon, Autos der Trumpchi-Serie in dem weit entfernten nördlichen Autonomen Gebiet Xinjiang zusammenbauen zu lassen.
Aber genau das macht GAC Motor seit 2016 im Montagewerk in Ürümqi. Wenn wohlhabendere Provinzen ärmeren bei der Entwicklung helfen, ist das aber mehr als nur ein Freundschaftsdienst: Es ist vor allem eine Investition in die Menschen vor Ort und in die Zukunft. Ürümqi ist eine wichtige Stadt auf der Seidenstraße und das Tor zu Europa. Es ist gut vor Ort zu sein. Und die Qualifizierung von Menschen durch Ausbildung und Arbeit macht das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang natürlich noch attraktiver für Unternehmen aus aller Welt.