Meereskunde in Qingdao

2019-06-26 15:42:16

Eine ausgeprägte Erforschung der Ozeane ist ein wichtiges Aushängeschild für einen Staat, der direkt an einem der Weltmeere liegt. Durch die natürliche Lage am Meer und die hohe Dichte an Forschungsinstituten ist Qingdao eine der führenden Städte Chinas in der meereskundlichen Forschung.

Im April 2019 hat das unbemannte chinesische Forschungs-U-Boot „Hailong III" erfolgreich drei Tauchgänge im westindischen Ozean absolviert. Zur gleichen Zeit wurde das bemannte Forschungs-U-Boot „Jiaolong" in Qingdao repariert und modernisiert. 2020 werden sie erstmals gemeinsam Tiefsee-Tauchgänge in den Ozeanen der Welt durchführen. Der Direktor des chinesischen Tiefsee-Stützpunkts in Qingdao, Yu Hongjun, konnte uns mehr darüber berichten:

„Die Menschheit hat erst begonnen die Tiefsee zu erforschen. Die Tiefen des Ozeans werden in Zukunft von großer Bedeutung sein. Wir hoffen, dass Shandong und Qingdao dabei eine führende Rolle spielen werden."

Chinesische Wissenschaftler erforschen einige der Kerntechnologien für die Tiefseeerkundung. In diesem Sinne stellte das Forschungsinstitut für Meereskunde der Chinesischen Akademie der Wissenschaften 2018 sein Navigationssystem auf Beidou um und wurde damit unabhängig von ausländischen Navigationssystemen. Mittels des von China selbständig entwickelten Beobachtungsnetzwerks im Westpazifik können jederzeit Live-Übertragungen aus einer Tiefe von 6000 Metern übermittelt werden.

Der Direktor des Forschungsinstituts Wang Fan erklärt:

„Wir können nun jederzeit den Wandel der Umwelt von der Meeresoberfläche bis zu einer Tiefe von 6000 Metern nachvollziehen. Dies ist von großer Bedeutung für die Erforschung der Tiefsee und Wettervorhersagen für das Meer."

Es gibt Forschungsinstitute für Meereskunde in Qingdao. Neben dem Forschungsinstitut für Meereskunde der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und dem Forschungsinstitut für Wasserprodukte im Gelben Meer der Chinesischen Akademie für Wasserprodukte haben sich in den vergangenen Jahren weitere 22 staatliche Forschungsinstitute wie das staatliche Labor für Meereskunde und der staatliche Tiefsee-Stützpunkt in Qingdao niedergelassen. Darüber hinaus wird das Forschungszentrum für Meereskunde der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2020 in Betrieb genommen. Der Direktor des Forschungsinstituts für Ozeanologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Wang Fan, sagte:

„Mit der Eröffnung des Forschungszentrums werden sich immer mehr Forschungsteams in Qingdao niederlassen. Mit dem Zentrum werden ebenso 300 Entwicklungen der mehr als zehn Forschungsinstitute, die zum Zentrum gehören, den Unternehmen in der Stadt Qingdao zugänglich gemacht."

Ebenso nehmen internationale meereskundliche Kooperationen zwischen Qingdao und anderen Staaten der Welt zu. Dem amerikanischen Meeresforscher Prof. Peter George Brewer wurde im Jahr 2018 von der chinesischen Regierung der Preis für internationale Kooperation in Wissenschaft und Technik verliehen. Prof. Brewer beteiligt sich bereits seit zehn Jahren an Kooperationen mit chinesischen Wissenschaftlern.

Dazu nun Prof. Brewer:

„Qingdao erzielt stets neue Fortschritte bei der Erforschung der Meere. Hier gibt es Forschungsschiffe und brandneue U-Boote, die in immer tiefere Bereiche des Meeres vordringen und neue Ressourcen und Lebewesen entdecken. Dadurch kommen wir schnell zu neuen Befunden. Das ist eine gute Ausgansposition. Es ist immer eine Herausforderung, praktisch im Feld zu forschen, aber ich bin davon überzeugt, dass wir diese Herausforderung immer besser meistern werden."

Übersetzt von Li YanGesprochen von Lu Ming

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