Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas in den vergangenen 40 Jahren wurde durch die Öffnung realisiert. Deshalb ist die chinesische Regierung dafür, die künftige hochqualitative Wirtschaftsentwicklung ebenfalls durch eine verstärkte Öffnung zu verwirklichen. Im Bericht des 19. Parteitags der KP Chinas wurde festgelegt, den Marktzugang weiter zu lockern und die Dienstleistungsbranche weiter zu öffnen. Auf dem Boao-Asien-Forum und bei der Eröffnungszeremonie der internationalen Importmesse als auch bei vielen anderen öffentlichen Auftritten hat der chinesische Staatspräsident Xi Jinping die weitere Öffnung der Dienstleistungsbranche bekräftigt. Dadurch solle eine neue Situation der umfassenden Öffnung aufgebaut werden.
Im Jahr 2015 hat Beijing als Pilotstadt die umfassende Öffnung und Reform der Dienstleistungsbranche durchgeführt. Ziel war es, ein System der offenen Dienstleistungen mit international geltenden Regelungen zu etablieren und zur Erforschung des neuen offenen Wirtschaftssystems des Landes beizutragen. Dazu erklärte die stellvertretende Direktorin des Beijinger Handelsamtes, Liu Meiying:
„Die Ausweitung der Öffnung der Dienstleistungsbranche ist eine wichtige Methode zur Förderung der hochqualitativen Wirtschaftsentwicklung der Hauptstadt. Erstens werden wir dabei den Marktzugang lockern. Beijing soll mehr High-End-Ressourcen anziehen, um die hochqualitative Entwicklung zu unterstützen. Zweitens wollen wir durch die Innovation der Mechanismen und Systeme den Handel erleichtern. Diese Mechanismen und Systeme sollen sich an die international geltenden Regelungen anpassen. Drittens werden wir durch die Optimierung des Geschäftsumfelds die Wirtschaft fördern und dadurch neue Vitalität für die hochqualitative Wirtschaftsentwicklung Beijings schaffen."
In den vergangenen Jahren haben sich im Bereich der finanziellen Dienstleistungen zahlreiche internationale Rating-Agenturen wie Moody's, Standard & Poor's und Fitch in Beijing angesiedelt. Der größte britische Anbieter von Informationsdienstleistungen, Experian, hat in Beijing seine juristische Person etabliert. Rolls Royce und Électricité de France haben in Beijing Investitionsunternehmen gegründet. Im Bereich der Tourismusbranche erhielten im Rahmen des Pilotkonzepts der Öffnung ausländische Reiseagenturen die Erlaubnis, Auslandsreisen anzubieten. Dies bietet den Konsumenten eine Wahlmöglichkeit. Wie Liu Meiying erklärte, werde Beijing die Maßnahmen zur Ausweitung der Öffnung der Dienstleistungsbranche auf drei Aspekte konzentrieren: Auswärtiges Kapital, ausländische Unternehmen und ausländische Fachkräfte:
„Für das auswärtige Kapital werden wir im nächsten Schritt weitere Maßnahmen zur Lockerung des Zugangs für auswärtige Investitionen verabschieden. Diese Maßnahmen betreffen den Kulturbereich und die Informationsdienstleistungen, denen die ausländischen Anleger immer größere Aufmerksamkeit schenken. Dadurch sollen mehr internationale Institutionen mit neuen Geschäftsformen und Modellen in Beijing angesiedelt werden. Für die ausländischen Unternehmen haben wir bezüglich der Unternehmensgründung ein ‚Ein-Schalter-Modell' für die Gewerbeanmeldung gestaltet. Im nächsten Schritt werden wir alle Prozesse bei der Gründung eines Unternehmens reformieren. Von der Anmeldung über die Änderung bis zur Abmeldung von Unternehmen werden alle Formalitäten vereinfacht und beschleunigt, während die Dienstleistungen verbessert werden. Bezüglich der Ausländer werden wir mehr ausländische Fachkräfte einführen und bessere Bedingungen für sie schaffen, damit sie hier in Beijing gut arbeiten und leben können. In den vergangenen Jahren haben wir viel für die Erleichterung der Ein- und Ausreiseverfahren der ausländischen Fachkräfte getan."