Seit 1981 betreibt Jin Guomin ein muslimisches Restaurant in der Xiheyan-Gasse. Seitdem die Umbauten in seiner Nachbarschaft abgeschlossen sind, habe sich nicht nur seine Lebensumwelt verbessert, sein Restaurant habe nun auch viel mehr Kunden.
„Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich bin 55 Jahre alt. Mir fehlt kein Geld, sondern eine schöne Umgebung. Wenn ich mir jetzt die Umgebung hier anschaue, freue ich mich wirklich sehr. Sie verbessert sich immer weiter, täglich verändert sich etwas."
Die Xiheyan-Gasse befindet sich im Norden des Stadtviertels Dashilanr, eines der Geschäftszentren der Hauptstadt. Die Gasse hat eine Länge von 1150 Metern und wird von 992 Haushalten bewohnt. Entlang der Gasse befinden sich 187 Geschäfte. Die von den Bewohnern selbst konstruierten Anbauten, die engen Parkplätze und die hängenden Elektrokabel beeinträchtigten die Sicherheit und Lebensqualität der Bewohner. Seit dem Beginn der Umbauaktion der Regierung hat sich viel verbessert. Die grundlegenden Veränderungen erfreuen jeden Bewohner hier. Die 69-jährige Na Baoping ist eine von ihnen:
„Ich habe fast 70 Jahre lang in Xiheyan gelebt. Die Veränderungen habe ich mit eigenen Augen gesehen. Ich freue mich zu sehen, dass die Straßen hier breiter und schöner geworden sind. Das Sicherheitspersonal patrouilliert täglich rund um die Uhr. Wir fühlen uns hier sicher und freuen uns sehr über die verschönerte Umgebung."
Die Fußgängerzone der Gasse wurde früher oft von den planlos geparkten Autos besetzt. Heute gibt es ein unterirdisches Parkhaus mit 78 Stellplätzen. Wie kann man den freigewordenen Raum gut nutzen? Das Verwaltungsamt von Dashilanr hat darauf eine gute Antwort gefunden und beschlossen, eine Folklorebibliothek, ein Kulturmuseum, eine Kunstgalerie und ein Jobservicezentrum einzurichten, so der Direktor des Amtes, Su Hao:
„Das Jobservicezentrum Lan Chuang Yuan, das sich auf der Xiheyan-Straße 204 befindet, ist auf dem geräumten Platz aufgebaut worden. Hier werden Jobs für die Arbeitslosen des Wohnviertels angeboten. Die Kunstgalerie Min Yi Fang liegt auf derselben Straße und hat die Hausnummer 206. Es ist eine Stätte für behinderte Menschen in dem Wohnviertel, die hier ihre Handarbeiten ausstellen können. "
Im dem 130 Quadratmeter großen Kulturmuseum sollen jährlich vier Ausstellungen mit Exponaten des Sammlers Zong Xusheng veranstaltet werden. Sie beinhalten Landkarten des alten Beijings, Magazine und Bücher aus der Zeit der Republik China, historische Unterlagen und ein Archiv der chinesischen Revolution.
Die Folklorebibliothek wurde mit modernen Anlagen ausgestattet und in dem 80 Quadratmeter großen Digital-Lesesaal wurden 25.000 Bücher und mehrere Arten von Zeitungen und Magazinen gesammelt. Der Lesesaal mit 60 Sitzen dient den Bewohnern des Viertels als Raum zum Lesen und Lernen.
Zuo Yugang, Generalplaner des Neugestaltungsprojekts der alten Wohnviertel in Beijing, erklärt das Prinzip des Umbaus:
„Anhand des internationalen Prinzips zum Umbau der historischen und kulturellen Wohnviertel, und unter Berücksichtigung der Umstände in der Stadt Beijing, haben wir den Umbauplan der alten Gassen im Zentrum der Stadt ausgearbeitet. Am wichtigsten ist der Schutz des Kulturerbes, egal ob wir ein Restaurant bauen oder eine Pipeline verlegen. In jedem Umbauprozess sollen die Bedürfnisse der Anwohner an erster Stelle stehen. Die ist die Basis für den ganzen Umbauplan."
In den letzten fünf Jahren hat das Umbauprojekt in der Xiheyan-Gasse große Erfolge erlangt. Die Bedürfnisse der Anwohner sind größtenteils befriedigt worden. Sie freuen sich auf das neue Leben in der alten Gasse.
Verfasst und Gesprochen von Liu Xinyue