Chinas Botschafter in Österreich würdigt Zusammenarbeit

2020-08-31 15:00:23

Vor elf Tagen wurde in Wien der erste Güterzug in die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai auf seine Reise geschickt. An diesem Wochenende soll der Zug in Xi’an, der Hauptstadt der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi, eintreffen. Li Xiaosi, der chinesische Botschafter in Österreich, sagte in einem Gespräch mit der China Medien Group, die neue Güterzugverbindung sei ein Ergebnis der von beiden Ländern vereinbarten Kooperation im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative.

Die Rail Cargo Group der Österreichischen Bundesbahn hat in den vergangenen Jahren eigenen Angaben zufolge mehr 600 Güterzugverbindungen zwischen China und Europa eingeführt. Allein in der ersten Hälfte von 2020 verkehrten insgesamt 5.122 Güterzüge zwischen China und Europa, 36 Prozent mehr als im Vorjahr.

Li Xiaosi sagte, die überproportionale Zunahme des Güterzugverkehrs zwischen China und Europa könne die Stabilität der internationalen Lieferkette gewährleisten und dadurch auch die Kooperation zwischen China und Österreich sowie China und Europa im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie und die Wiederankurbelung der Weltwirtschaft fördern.

COVID-19 wirke sich in gewissem Maße negativ auf den Handel und Personalaustausch zwischen China und Österreich aus. Nach dem allmählichen Abebben des neuartigen Coronavirus könnten die Wirtschaft und Gesellschaft nunmehr schrittweise zur Normalität zurückkehren. Ein Wiederanstieg der Kontakte zwischen beiden Ländern sei bereits spürbar, so der chinesische Botschafter weiter. Beide Staaten seien derzeit dabei, Visumsverfahren für Geschäftsleute und Fachkräfte des anderen Landes zu vereinfachen. Air China habe mittlerweile bereits seine Flüge nach Wien wiederaufgenommen. Auch die Austrian Airlines AG werde demnächst ihre Passagierbeförderung wieder beginnen.

Obwohl die Zahl der COVID-19-Neuinfektionen in etlichen europäischen Ländern, darunter auch in Österreich, zuletzt wieder deutlich zugenommen habe, könne man davon ausgehen, dass die Lage schnell unter Kontrolle gebracht werden könne.

Der chinesische Botschafter lobte die Zusammenarbeit der Spitzenpolitiker beider Länder seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie, sei es hinsichtlich der zahlreichen Telefonate der Staatsführung oder im Hinblick auf die gegenseitige humanitäre Hilfe. Besonders erwähnenswert sei die Inbetriebnahme der sogenannten Luftbrücke zwischen China und Österreich, sagte Li. Mit mehr als 80 Flügen sei es der Austrian Airlines AG gelungen, 1.500 Tonnen medizinischer Hilfsgüter von China nach Österreich zu transportieren. Der Botschafter verwies in diesem Zusammenhang überdies auf die gegenseitigen enthusiastischen Spenden der Bevölkerungen beider Länder. Besonders hervorzuheben seien die Spenden der chinesischen Unternehmen in Österreich, der Auslandschinesen und sogar Studenten in Österreich, sagte Li Xiaosi. In Form von Videostreams hätten sich medizinische Einrichtungen beider Länder stets austauschen können. Dabei seien Erfahrungen und Lehren effektiv geteilt worden.

Allgemein herrsche die Auffassung, dass sich die strategische Partnerschaft zwischen China und Österreich in der kritischen Prüfung der COVID-19-Pandemie bewährt habe. Man könne daher davon ausgehen, dass sie sich auch in Zukunft weiter vertiefen und entwickeln werde.

China und Österreich werden im kommenden Jahr das 50-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen feiern. Dazu sagte der chinesische Botschafter in Österreich, die Volkswirtschaften beider Länder könnten sich optimal ergänzen. Für den Ausbau der bilateralen Kooperation in allen Bereichen bestehe großes Potenzial. Trotz unterschiedlicher realer Gegebenheiten seien beide Länder imstande, einander zu respektieren, ihre Dialoge zu verstärken und Meinungsverschiedenheiten angemessen beizulegen. Die chinesisch-österreichische Zusammenarbeit sei in diesem Aspekt sehr vorbildlich.

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