Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz sind offiziellen Angaben zufolge zum größten offiziellen Besuch in der Geschichte Österreichs in China. Aus diesem Anlass hatte Radio China International (CRI) die Gelegenheit, die österreichische Außenministerin Karin Kneissl zu interviewen.
Kneissl erklärte dabei, der Besuch werde die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern fördern:
„Österreichische Unternehmen, österreichische Wissenschaftler, auch Kulturtreibende, haben in den letzten Jahren China sehr stark besucht. Auch wechselseitig von China nach Österreich. Die Beziehungen sind auf vielen Ebenen immer intensiver geworden. Ein Staatsbesuch auf diesem Niveau sendet dann ein bestimmtes Signal, was auch das wechselseitige Interesse nur gut beeinflussen kann."
Doch auf welche Bereiche wird sich dieser positive Einfluss auswirken? Die Außenministerin erläuterte:
„Ich glaube, die Bereiche sind sehr vielfältig. Das geht von der Quantenphysik – wo es eine enge Zusammenarbeit gibt, beispielsweise über Professor Zeilinger, Akademie der Wissenschaften – von der Wissenschaft über die Medizin bis hinein in Joint-Ventures oder Einstieg, direkte Investitionen in bestimmte Firmen. Das geht in den Bahnverkehr. Das geht also in viele unterschiedliche Bereiche. Ich würde hier jetzt nicht nur einen herausheben und auch nicht nur die Wirtschaftslastigkeit zeigen, sondern wirklich… Zum Beispiel ich als Außenministerin habe ein Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit unterzeichnet. Und allein in dem Bereich gibt es über Sprachenaustausch, Akademikeraustausch sehr viele Möglichkeiten."
Wie genau die Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen aussehen werde, hänge aber stark von den Interessen der einzelnen Unternehmen ab, so die österreichische Außenministerin weiter:
„Wie ich vorhin ausgeführt habe, es gibt sehr viele Interessenslagen. Es ist ein Unterschied, ob Sie beispielsweise im Tourismusbereich tätig sind und Sie interessieren sich für neue Gäste, die zum Beispiel aus China kommen – das waren eine Million im letzten Jahr. Ob Sie aus dem Bereich Wintersport sind und Sie möchten sich beispielsweise wirtschaftlich beteiligen bei den Olympischen Winterspielen 2022. Oder ob Sie beispielsweise eine Deutschschule leiten und in China Deutschunterricht oder in Österreich Chinesisch-Unterricht anbieten. Ich würde sagen, es kommt immer darauf an, mit welcher Interessenslage die einzelne Firma, die einzelne Person herangeht."