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Sein Interesse für Papierfaltung erwachte bei Liu Tong während seines Studiums in Deutschland im Jahr 2006. Eines Tages sah er in einem Bus einen Mann einem Mädchen eine aus zerknittertem Papier gemachte Rose geben. Das Mädchen wirkte begeistert und die beiden eigentlich Fremden stiegen dann glücklich aus. Der magische Trick aus Papier hat Liu tief beeindruckt. Die Papierrose ist realitätsnah und sieht komplizierter aus als das einfache Papierflugzeug. Nachdem er aus dem Bus ausgestiegen war, kehrte Liu in sein Wohnheim zurück und suchte online nach entsprechenden Tutorials.

Laut Liu hat das Origami zwar weltweit bekannt gemacht. Dennoch wurde ein Relikt der frühesten Papierfaltung, dessen Ursprung in der Westlichen Han-Dynastie (206 B.C.-n.Chr. 24) liegt, in China ausgegraben.

2012 faltete Liu Tong eine Reihe von Engelsfiguren aus goldenen Schokoladeneinschlägen. In kurzer Zeit wurden die Bilder von Lius Kunstwerken in chinesischen sozialen Medien weit verbreitet. Seine Faltkunst war eines der am meisten geklickten Themen auf Weibo und förderte indirekt den Umsatz der zum Papier gehörenden Schokoladenmarke. Von da an wurde Liu für seine erstaunliche Papierkunst im ganzen Land bekannt.

„Bei fast allen Kunstformen, die wir kennen, geht es darum, entweder etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen. Aber Papierfaltung ist eine Art von Kunstfertigkeit der Zuteilung. Egal ob ein Kunstwerk kompliziert oder einfach ist, stets wird es aus einem quadratischen Papier ohne Ausschneiden bzw. zusätzliches Kleistern gefaltet."

Liu Tong bezeichnet die Papierfaltung als eine Art der Mathematik. Wenn man sie als eine sinnliche oder vernünftige Kunstform definieren würde, würde Liu sie eher für eine rationale Kunstfertigkeit halten. Denn für ein gutes Design brauche man nicht nur ästhetische Kenntnisse, sondern auch mathematisches Wissen.

„Um ein gutes Design der Papierfaltung zu entwerfen, sind zwei Umwandelungen der Dimensionen notwendig. Vor allem muss man ein 3D-Objekt auf ein zweidimensionales Papier projizieren. Dann wird aus dem Papier erneut eine dreidimensionale Figur gefaltet. Jede Faltung hinterlässt eine Faltkante. Gemäß den vorhandenen Faltkanten können andere Faltungen aufeinander folgen. Ein Papierfaltungskünstler entwirft nicht nur das endgültige Bild, sondern auch die Reihenfolge des ganzen Faltprozesses. "

Papierfaltung ist in China keine allgemein bekannte Kunstform. Aber für Liu Tong ist sie nicht nur eine Art der Kunstfertigkeit. Sie verkörpert die Kreativität der Ideen und kann in mehreren Bereichen des Alltagslebens angewendet werden.

„Ein gutes Beispiel ist der Airbag im Auto. Durch wissenschaftliche Faltung kann er im Innenraum eines Fahrzeugs installiert werden, also in einer minimalen Größe und ohne jeglichen strukturellen Fehler. Trotzdem ist die kulturelle Bedeutung der Papierfaltung noch nicht umfangreich anerkannt. Deshalb versuche ich immer, die Papierfaltung mit anderen Kunstformen in Zusammenhang zu bringen. Ziel ist es, die Präsenz dieser Kunstfertigkeit in unserem Leben verstärkt auszuweiten. "

Weltweit größtes aus Papier gefaltenes Nashorn

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Gegenwärtig konzentrieren sich die Produkte von Liu Tong vielmehr auf die Geschichte und Bedeutung hinter den Papierfiguren. Mit anderen Worten, wie die Kunsthandwerke die Zuschauer inspirieren können.

„Das Werk ‚White Rhino in the North' hat einen neues Rekord im Guiness-Buch der Rekorde aufgestellt. Mit dem weltweit größten aus Papier gefalteten Nashorn will ich den Zuschauern zeigen, dass solch ein schönes Tier wegen Wilddieben ausgerottet wird. "

Durch Papierfaltung hat Liu Tong einen neuen Weg zur Kommunikation mit der Welt gefunden. Dieser ermöglicht es ihm, seine Ideen konkret einem breiten Publikum zu zeigen. In Zukunft will Liu den Crossover zwischen Papierfaltung und anderen Kunstformen noch verstärkt fördern.