Kinderfrüherziehung in Shanghaier Dialekt

2019-08-26 10:26:21

Im ostchinesischen Shanghai werden immer mehr Anstalten für Kinderfrüherziehung eröffnet, in denen anstatt Hochchinesisch Shanghaier Dialekt gesprochen wird. Viele Eltern schicken ihre Kinder dorthin, in der Hoffnung, dass die Kleinen möglichst früh mit dem Shanghaier Dialekt in Berührung kommen. Laut dem Leiter einer Shanghaier Früherziehungsanstalt ist es keine Seltenheit, dass die Kinder den Dialekt ihrer Heimatstadt nicht sprechen können.

Es entbrannte darüber eine heiße Debatte im Internet. Viele meinen, es sei bedauerlich, dass der Shanghaier Dialekt zunehmend verloren gehe. Andere befürchten, dass die Kinder dadurch nicht akzentfrei Hochchinesisch sprechen würden.

Viele Eltern aus Shanghai wollen mit ihrer Entscheidung verhindern, dass ihre Heimatsprache ausstirbt.

Qian Jing, eine gebürtige Shanghaierin, schickt ihr Kind in ein Früherziehungszentrum, wo in Shanghaier Dialekt unterrichtet wird. Die Kinder sollten den Dialekt ihrer Heimatstadt sprechen, meint die Mutter.

Ihr Sohn fühle sich sehr wohl dort, denn die Lehrer sprächen alle Shanghaier Dialekt, berichtet Qian. Sie fügt hinzu, als eine gebürtige Shanghaierin würde sie nur ungern sehen, dass der lokale Dialekt nicht mehr gesprochen wird.

Zugezogene oder auch die „Neuen Shanghaier" sprechen sich ebenso dafür aus. Sie möchten sich mit dem Erlernen des lokalen Dialekts zugehörig fühlen.

Zhang Yi, eine Umsiedlerin, erklärt, sie habe ihre Tochter deshalb in das Früherziehungszentrum geschickt, weil hier in Shanghaier Dialekt unterrichtet wird. Man verwachse enger mit der Stadt, wenn man den Dialekt sprechen könne, meint Zhang Yi.

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