Aus dem Nanhai Eins, dem bekanntesten mittelalterlichen Schiffswrack in chinesischen Gewässern, sind mittlerweile mehr als 180.000 Kulturgegenstände geborgen. Dies geht aus einer Konferenz der nationalen Denkmalschutzbehörde am Dienstag in Beijing hervor.
Beim Wrack handelt es sich um ein Handelsschiff aus der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279). Dessen Name stammt von chinesischen Archäologen, da das Wrack erst im Jahr 1987 unweit der Küste von Yangjiang, Provinz Guangdong, im Südchinesischen Meer entdeckt wurde. Und das Südchinesische Meer heißt auf Chinesisch „Nanhai". Laut Archäologen ist das Schiffswrack 22,95 Meter lang, 9,85 Meter breit und die Tiefe unterhalb der Wasserlinie des Schiffsrumpfs beträgt 2,7 Meter.
Nach Angaben von Sun Jian, Leiter des Bergungsprojekts, konnten die Kabinen des Schiffs inzwischen ausgeräumt werden. Im nächsten Schritt gehe es vor allem um die Erforschung des Holzrumpfs.
„Dies ist die bislang größte Entdeckung der chinesischen Unterwasserarchäologie. Die Zahl der Kulturgegenstände liegt weitaus höher als bei allen bisherigen Bergungen. Gleiches gilt auch für ihr breitgefächertes Warenspektrum", sagte Sun Jian.
Neben den mehr als 170.000 Porzellangegenständen finden sich auch Kulturgegenstände aus Gold, Silber, und Bronze, Lack und Glass. Anscheinend startete das Schiff mit voller Beladung in Quanzhou (Provinz Fujian), dem meist frequentierten Seehafen der damaligen Welt. Sun verwies zudem auf die geborgenen 130 Tonnen Eisengüter, die auf die Bedeutung des Metalls im mittelalterlichen Handel hindeuten.
Die Erforschung des Nanhai Eins begann im Jahr 2000. Sieben Jahre später haben sich die Archäologen entschlossen, das im Unterseeschlamm eingegrabene Schiffswrack anhand eines eigens gefertigten Containers namens Kristallpalast zu bergen. Die Bergungsarbeit begann erst im Jahr 2014.