Die Dulongjiang-Gemeinde des Kreises Gongshan der südwestchinesischen Provinz Yunnan war lange nicht an das Landstraßennetz angeschlossen. Wegen schwieriger Lebensbedingungen waren dort die Bauern der Dulong-Nationalität beim Arztbesuch von den Dorfärzten abhängig. Die Dorfärzte waren die vertrauensvollsten Betreuer der Dulong. Mit der Zeit haben sich die medizinischen Bedingungen in der Gemeinde stark verbessert. Diese Veränderungen haben die Dorfärzte auch persönlich erlebt.
Meng Wenxin ist Arzt der Klinik des Dorfs Bapo. Nach dem Abschluss an einer Fachoberschule arbeitet er schon seit 20 Jahren in dieser Klinik. Monatlich erhält er nur 750 Yuan, also 97 Euro. Seine ehemaligen Kommilitonen hatten einer nach dem anderen ihre Arbeit gekündigt. Aber Meng hat seine Wahl nie bereut. Früher hatte die Klinik nur ein Zimmer. Die Behandlungen und Notfallbehandlungen fanden in einem einzigen Zimmer statt, in dem sich auch das Lager für medizinische Produkte befand. Meng hatte keine andere Wahl: Er nutzte fortan sein Haus auch für die Krankenbehandlung. Im Jahr 2007 wurde die neue Klinik gebaut. Meng Wenxin sagt:
„Wir hatten schlechte Behandlungsbedingungen. Einige alte Leute konnten nicht rechtzeitig richtige Behandlungen bekommen und starben. Heute bieten wir grundlegende Behandlungen. Schwerkranke bringen wir zum Krankenhaus der Gemeinde Dulongjiang oder zum Krankenhaus der Kreisebene."
Oma Taiqia hat die typische Gesichtstätowierung der Dulong-Nationalität. Sie lebt im Dorf Diyhengdang. Früher fürchtete sie, krank zu werden, weil sie kein Geld hatte. Nun ist diese Situation ganz anders.
„Frauen mit Gesichtstätowierung erhalten jährlich von der Regierung eine Subvention von 1000 Yuan RMB. Monatlich haben wir noch eine Alterssubvention von 60 Yuan RMB. Heute sind wir an das Landstraßennetz angeschlossen. Im vergangenen Jahr erlitt ich einen Armbruch und wurde schnell in das Krankenhaus des Kreises Gongshan gebracht. Nun kann ich wieder auf dem Ackerland arbeiten. Das Leben ist viel besser als früher."
Früher waren die Kinder der Dulong für lange Zeit unterernährt. Heute sind Impfung und Körperuntersuchung für Kinder ein regelmäßiger Service der Kliniken. Meng Wenxin sagt:
„Jeden Monat werden die Kinder körperlich untersucht. Wenn ihre Eltern die Untersuchung vergessen, rufen wir sie an. Wir besuchen regelmäßig die Familien, um die Kinder zu impfen."
Die Gemeinde legt auch großen Wert auf die Aufklärung über hygienische Informationen. Ärzte werden regelmäßig in Schulen eingeladen, um Vorträge über richtige Lebensgewohnheiten, Krankheitsvorbeugung und -Behandlung zu halten.
Die neue Klinik hat drei Zimmer, jeweils eines für Behandlungen, Medizinlagerung und Operationen. Aber es gibt auch noch Dinge zu verbessern: Kong Xiuhong, Direktor des Bauernkomitees des Dorfes Longyuan, sagt, dass noch einige Medikamente und hochqualifizierte Ärzte fehlen würden. Kong hofft, dass sich das bald ändert.
„Ich hoffe, dass wir mehr Arten von Medikamenten haben werden und unsere Ärzte in Zukunft gut ausgebildet und hochqualifiziert sind. Ich hoffe, dass wir fortschrittlichere medizinische Anlagen bekommen können, damit sich unsere hygienischen Bedingungen verbessern."