Wer sich in Shanghai für deutsche Filme interessiert, kann sich auf die nächsten Tage freuen. Am vergangenen Sonntag hat das Internationale Filmfestival Shanghai 2019 die Veranstaltungsreihe „Focus Germany" mit einer Pressekonferenz offiziell eröffnet. Bis zum Ende des Filmfestivals am nächsten Montag werden insgesamt elf auserlesene deutsche Filme in unterschiedlichen Kinos in Shanghai aufgeführt.

(„Focus Germany": Pressekonferenz)

„Focus Germany" ist seit Jahren ein fester Bestandteil des Internationalen Filmfestivals Shanghai. Dieses Jahr besteht diese Veranstaltungsreihe aus insgesamt elf auserlesenen deutschen Filmen.

Der berühmte deutsche Filmmacher Jonas Weydemann hat dieses Jahr zwei ausgezeichnete Werke nach China mitgebracht. „Systemsprenger", der bereits den Silbernen Bären auf der Berlinale gewonnen hat, hat sich bereits international einen Namen gemacht. „Der Geburtstag" ist unterdessen in der Konkurrenz um die wichtigste Auszeichnung des Filmfestivals, den Jinjue-Preis (Preis des Goldenen Kelches).

„Und für ‚Der Geburtstag' ist es die internationale Premiere. Also der Film wurde in Deutschland jetzt schon vorgeführt, hat auch schon Preise gewonnen, aber außerhalb von Deutschland ist es wirklich die erste Vorführung fürs internationale Publikum."

Weydemann zufolge erzählt „Der Geburtstag" dem Publikum in schwarz-weiß eine dramatische aber auch warmherzige Geschichte. Er sieht ihn als einen sehenswerten, tiefsinnigen Film, der die Zuschauer zum weiteren Nachdenken anregen kann.

Frauke Kolbmüller, Co-Produzentin von „Der Geburtstag" und „Systemsprenger", nahm ebenfalls an der Pressekonferenz teil. Sie teilte begeistert ihre Erwartungen für den Filmfestival mit.

„Mich interessiert tatsächlich wahnsinnig das Publikum, weil wir machen Filme für das Publikum und das europäische Publikum ist mir aktuell sehr bekannt. Und deswegen freue ich mich sehr auf das chinesische Publikum, auf die Reaktion während des Filmes und auf die Fragen danach."

„CLEO – If I Could Turn Back Time" war der Eröffnungsfilm des „Focus Germany". Der beschwingte, witzige und einfallsreiche Film verwandelt die gewöhnlichste Ecke Berlins in ein Paradies für Entdecker. Der Film läuft erst am nächsten Dienstag in Deutschland an. Das chinesische Publikum kann also noch vor den deutschen Zuschauern den von Filmkritikern als „Stadtmärchen" bezeichneten Film genießen. Die Hauptdarstellerin Mareen Lohse erzählte:

„Es geht um eine Frau, die aufgrund eines Traumas versucht, die Zeit zurückzudrehen. Sie lebt nicht im Jetzt, in der Gegenwart, sondern sie lebt in verschiedenen Zeitebenen, sieht Menschen, die nicht da sind und versucht, irgendwie ihren Platz in der Welt zu finden. Was die Zuschauer erwartet, ist ein sehr fantasievolles, verspieltes Kinoerlebnis mit sehr vielen Kameratricks, die quasi ‚In-Camera Effects', also ganz viele Spielereien, visuelle Spielereien. Und die Einladung zum Träumen."

(Mareen Lohse)

Die deutsche Filmgemeinschaft German Films pflegt seit Jahren engen Kontakt mit dem Internationalen Filmfestival Shanghai. Die Vorsitzende von German Films, Simone Baumann, verriet ein wenig über die neusten Fortschritte bei der deutsch-chinesischen Filmkooperation:

„German Films Deutschland ist sehr interessiert an der Zusammenarbeit mit China. Wir arbeiten natürlich schon mit chinesischen Verleihern zusammen und wollen das ganz gerne auch intensivieren. Das Ko-Produktions-Abkommen wird schon einige Jahre verhandelt und es wäre toll, wenn es in diesem Jahr unterschrieben wird. Wir hoffen das alle sehr. Weil dann wird es mehr gemeinsame Projekte mit China geben, Ko-Produktionen. Das ist auch was, was von Deutschland aus gewünscht wird, was wir gerne machen würden."

(Das Team „Focus Gemany")