Zeng Weiming tanzt mit seiner Partnerin
Foto von CGTN
Die 1930er Jahre kennzeichneten den Beginn eines „Jazz-Zeitalters" in den USA. In afroafrikanischen Wohnvierteln war ein neuer Tanz-Stil entstanden, nämlich der Swing. Swing ist ein Rhythmus, der sich aus schwarzen Afro-Rhythmen und weißer Marschmusik bildete, und in allen älteren Formen der Jazzmusik vorherrscht. Die Energie des Tanzes, die jazztypische Improvisation und die Offenheit für andere musikalische und tänzerische Einflüsse hat zu einem weiten Spektrum an typischen Bewegungen geführt, das sich bis heute weiter entwickelt und erweitert hat. Mit Aufstieg der Musik der Big Bands, die die Jazzmusik zur orchestralen Swing-Musik weiterentwickelten, war der Tanz in den 1940er Jahren populär geworden und fasste schließlich festen Fuß in Hollywood.
Heutzutage ist dieser schwungvolle Tanzstil auch in China weit verbreitet und gilt im Bereich Tanz als eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen unter jungen Chinesen. Zeng Weiming ist ein professioneller chinesischer Swingtänzer. Er hat ein eigenes Tanzstudio in Beijing und setzt sich seit zehn Jahren für eine Verbreitung des Swing-Tanzes ein. Der junge Mann hatte schon immer den Traum, den Tanz in China zu verbreiten. Denn für ihn ist Swing-Tanz ein fröhlicher und lebendiger Tanz. Man könne ihn sogar einfach mit einem wildfremden Partner tanzen.
„Der Rhythmus des Tanzes basiert auf Swing, bei dem der ganze Körper swingen soll. Die Musik ist im Zweier- oder Vierertakt. Es gibt nur wenige bestimmte Tanzschritte. Beim Tanz kann man so viel wie möglich improvisieren. Dafür sollen die Tänzer mit unterschiedlichen Partnern üben. Denn der Rhythmus wird durch Körperbewegungen dargestellt, die auch Einflüsse auf die Partner haben. Das ist eine echte emotionale Kommunikation zwischen Menschen, die wir in der modernen Gesellschaft dringend brauchen. "
Im Jahr 2007 erfuhr Zeng Weiming erstmals etwas über den Swing-Tanz. Damals war er ein Saxophon-Spieler in einer Big Band. Die Swing-Musik gefiel ihm sehr, obwohl es damals in China so wenige Swing-Tänzer gab. Im Jahr 2012 war Zeng in Europa aufgetreten. Es verwunderte ihn, dass so viele Europäer Gefallen am Swing-Tanz finden. Das verfestigte in Zeng den Wunsch, den Swing-Tanz in China einführen und landesweit zu verbreiten.
Am Anfang war der Swing-Tanz für Zeng nur ein neuer Tanzstil. Aber allmählich beschäftigte er sich nicht nur mit dem Lernen der Tanzschritte, sondern auch mit intensiver Erforschung der kulturellen bzw. historischen Hintergründe des Tanzes.
„Der Swing-Tanz wurde etwa in den 1890er Jahren von Afroamerikanern entwickelt. Mit der Entwicklung der Musik entstand dann Jazz. Der Jazz verschmilzt die Geschwindigkeiten von Blues und viele andere musikalische Elemente. Solange Musik gespielt wird, wird sie mit Melodien getanzt. Die frühe Form von Street Dance könnte der Swing-Tanz sein. "
Durch die Reform- und Öffnungspolitik nähert sich China der internationalen Bühne immer weiter an. Vielfältige exotische Kulturen wurden dadurch in das Land eingeführt, die auf das Interesse junger Chinesen aus allen Gesellschaftsschichten stießen. Vor diesem Hintergrund hat Zeng Weiming einen noch größeren Plan: Der junge Mann hofft, dass in Zukunft immer mehr Swing-Tänzer aus China der Welt auf ihrer eigene Weise den Charme des Tanzes interpretieren können.
„Der Swing-Tanz bietet mir viele abwechslungsreiche Möglichkeiten an. Ich stelle dir den Tanz sowie seine kulturellen Hintergründe vor. Du kannst dann auch mit anderen Menschen die entsprechenden Geschichten teilen. Umgekehrt kann ich auch von dir etwas Neues erfahren. Wir verbreiten unsere Liebe zum Swing-Tanz nicht nur in unseren Städten, sondern auch quer durch das Land und sogar auf der ganzen Welt. Es ist egal, ob wir uns schon mal getroffen haben oder uns gerade gegenseitig kennen lernen. Solang wir gemeinsam tanzen, sind wir gute Freunde. "