Schutz des Kaiserkanals, Schutz Tausender Geschichten

2019-04-30 09:10:13
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Chen Xibo steht am Wochenende in der Morgendämmerung auf. Er trägt einen Rucksack mit Brot und Wasser und fährt mit seinem alten Fahrrad los. Er will heute zum Shiba-Kai, dem nördlichsten Kai des chinesischen Kaiserkanals. Chen Xibo ist Hochschullehrer im Beijinger Bezirk Tongzhou. Er erforscht seit vielen Jahren die Kultur des Kanals. Fast jedes Wochenende geht er zum Ufer des Kanals und besucht die alten Ruinen.

„Ich gehe oft an das Ufer des Kanals, um die alte Stadt dort zu besuchen. Ich lege großen Wert auf die Entwicklung der Kultur des Kanals. Der Kaiserkanal ist ein Wahrzeichen von Tongzhou und der Stadt Beijing. Ich fühle mich wirklich geehrt."

Der Kaiserkanal ist das 46. Weltkulturerbe Chinas. Der 2.700 Kilometer lange Kanal gilt als der früheste, umfangreichste und längste Kanal der Welt. Er hat eine Geschichte von über 2.500 Jahren.

Das Einzugsgebiet des Kaiserkanals in Beijing ist mehr als 70 Kilometer lang. 42 Kilometer davon liegen im Bezirk Tongzhou. Tongzhou war im Altertum ein wichtiger Knotenpunkt für den Wassertransport. Chen Xibo hat bei seinen Studien entdeckt, dass die Ruine des kaiserlichen Shiba-Kais von illegalen Bauten besetzt wurde. Er überreichte der Konsultativkonferenz in Tongzhou sofort einen Vorschlag zum Schutz der alten Ruine.

„Als ich den Vorschlag einreichte, renovierte der Bezirk Tongzhou gerade die Stadt. Im Jahr 2010 wurde in Tongzhou viel abgerissen und neu gebaut, deshalb musste man berücksichtigen, welches historische Erbe geschützt werden musste."

Chens Vorschlag wurde in Zusammenarbeit verschiedener Behörden in die Tat umgesetzt. Die illegalen Bauten wurden abgerissen und die Ruine wurde geschützt.

„Es wird großer Wert auf den Schutz des Kanals gelegt. Der Shiba-Kai wurde restauriert. Die Häuser, die im Süden des Kais gebaut worden waren, wurden abgerissen. Die historischen Bauten müssen geschützt werden."

Am Kaiserkanal gibt es viel Kulturerbe. Entlang des Flusses wurden 58 Stätten in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Regierungen auf allen Ebenen haben Vorschriften zum Schutz des Kulturerbes sowie zur Regulierung von Tourismus, Verkehr und Verwaltung erlassen. Die betroffenen Orte haben außerdem ihren Einsatz zum Schutz, zur Überlieferung und zur Erschließung des Kulturerbes verstärkt. Allein die Stadt Huai'an in der ostchinesischen Provinz Jiangsu hat mehr als zwei Milliarden Yuan RMB zum Aufbau eines Kulturgürtels entlang des Kaiserkanals bereitgestellt.

He Yun´ao, Direktor des Instituts für Kultur- und Naturerbe an der Nanjing-Universität, sagt, man sei stolz auf den Kaiserkanal. Er sei ein Aushängeschild Chinas und habe der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung einen neuen Impuls verliehen.

„Der Kaiserkanal ist ein fließendes und kooperatives Kulturerbe. Er zeigt die Kreativität, Weisheit und Besonderheit der chinesischen Kultur. Er ist eine Repräsentation der chinesischen Zivilisation."

Der Aufbau des Kulturgürtels entlang des Kaiserkanals ist eine staatliche Strategie geworden. He Yun´ao sagt, es sei von großer Bedeutung, den Aufbau voranzutreiben.

„Erstens können wir durch den Aufbau des Kulturgürtels die traditionelle Kultur wiederbeleben. Zweitens müssen wir das Kulturerbe gut schützen und weitergeben. Drittens spielt er eine wichtige Rolle für das Projekt zum Wassertransport vom Süden in den Norden."

Das Selbstvertrauen in die eigene Kultur ist eine grundlegende, tiefe und dauerhafte Kraft eines Landes und eines Volkes. Der Kaiserkanal muss wie die eigenen Augen geschützt und dieses Aushängeschild Chinas weltweit verbreitet werden.

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