Chinesische Kunstsammler werden immer sachverständiger und raffinierter und zeigen größeres Interesse an westlichen Werken. Darüber freute sich Francis Belin, Präsident der Zweigstelle Asien des renommierten Auktionshauses Christie's.
„Früher weitgehend und fast ausschließlich auf chinesische Kunst ausgerichtet, hat sich das Interessensspektrum der Kunden aus der Volksrepublik sehr verbreitert", sagte Belin in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Xinhua am Rande der Christie's Asian Art Week, die vom 19.-26. März in New York stattfand.
Als einen der „drei fundamentalen Trends" der chinesischen Käufer nannte Belin in erster Linie die angestrebte Vielfältigkeit gesammelter Werke. Seine Beobachtung, dass immer mehr chinesische und asiatische Kunstsammler kategorienübergreifend sammeln, spricht für diesen Trend.
Vor etwa zehn oder zwanzig Jahren konzentrierten sich asiatische Sammler noch im Wesentlichen auf die Kunstwerke, die sich ausschließlich mit ihrer eigenen Kultur befassen, sagte er. „Nach unserer Beobachtung tendieren unsere asiatischen Käufer seit zehn Jahren allmählich zu einem ganzheitlichen Sammlungskonzept".
Der zweite Trend sei nach Auffassung von Belin auf das kontinuierliche Wachstum des Kunstmarktes in Asien zurückzuführen, auch wenn man seit Kurzem mit weltwirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sei.
„Wir sehen nach wie vor eine starke Sammelleidenschaft", sagte er.
Der dritte Trend auf dem internationalen Kunstmarkt bestehe in der steigenden Anzahl junger Sammler in Asien.
„Es gibt derzeit mehr Milliardäre in Asien als bei uns in Europa und in den USA, was sich auch auf dem Kunstmarkt widerspiegelt. Wir sind sehr begeistert, weil wir angesichts dessen unsere Kunden viel früher auf den Weg der Kunstsammlung bringen als zuvor. So können wir sie länger begleiten".
Christie's pflegt bislang zwei Kunstgalerien auf dem chinesischen Festland, eine in Beijing und die andere in Shanghai.