„Paradies". Mit diesem Lied hat der in der Inneren Mongolei geborene Sänger Tengger ganz China die Schönheit seiner Heimat vorgestellt. Und bis heute ist es wohl auch sein bekanntestes und beliebtestes Lied. Doch schon bevor dieser Song veröffentlicht wurde, war der ethnische Mongole mit seinen Liedern sehr bekannt. Bereits 1986, ein Jahr nach seinem Abschluss vom Tianjin Conservatory of Music, konnte der damals 26-jährige Tengger mit dem Lied „Mongolen" über seine nationale Minderheit ganz China auf sich aufmerksam machen.
Sowohl die Melodie als auch den Text schrieb Tengger selbst, genauso wie auch bei zahlreichen Hits, die im Laufe der Jahre noch folgen sollten. Tenggers Lieder wurden aber nicht nur auf seinen Alben herausgebracht, sondern wurden auch für die Soundtracks verschiedener Filme und TV-Serien genutzt. „Mongolen" war zum Beispiel 1995 im Film „A Mongolian Tale" zu hören und im Jahr 2001 steuerte Tengger den Song für den Abspann der Hit-Serie „Kangxi-Dynastie" bei.
Ein Jahr später veranstaltete er in seiner Heimat, dem Otog Banner in der Inneren Mongolei, ein riesiges Konzert. Er wollte auf diese Weise seine Stimme nutzen, um dem Ort zu danken, an dem er groß geworden war.
Im Jahr 2017 nahm Tengger an der Fernsehshow „Masked Singer" teil, bei der prominente Chinesen maskiert auftreten und Jury und Publikum erraten müssen, wer hinter der Maske steckt. Doch ist Tengger für seine einzigartige Stimme und seinen unnachahmlichen Gesangsstil bekannt. Kein Wunder also, dass die meisten Anwesenden ihn in dem Augenblick erkannten, als er den Mund aufmachte.
Im Jahr 2018 nahm Tengger dann außerdem an der Musikshow „Singer" teil und trat dort mit anderen bekannten chinesischen Sängern in den musikalischen Wettstreit. Dort konnte er am Ende Position vier belegen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat Tengger seine Stimme erfolgreich genutzt, um seinen Landsleuten die Schönheit seiner Heimat vorzustellen. Kaum ein anderer Künstler kann allein mit seiner Musik und seinem Gesang ein so lebhaftes Bild der innermongolischen Steppe schaffen – und das sogar bei Liedern, die eigentlich gar nichts mit der Inneren Mongolei oder dem Leben der Angehörigen der mongolischen Nationalität zu tun haben.
Text: Sabrina Sicking