„So tun, als fliege man in den Urlaub"

2019-02-19 14:20:07
KK_KuriosChallenge_20190219

Auf der Reise in den Urlaub darf für viele eines nicht fehlen: Das Beweisfoto. Geschossen aus dem Flugzeug, ist das Selfie vom Fensterplatz immer noch ein Garant für zahlreiche Likes und Kommentare in den Sozialen Netzwerken.

Doch was, wenn eine Fernreise momentan nicht drin ist? Keine Zeit, kein Geld?

Kein Problem! Denn so ein Selfie vom Fensterplatz lässt sich ganz einfach faken. „So tun, als fliege man in Urlaub" – das ist die neueste Internetchallenge in China. Der Trend begann auf der beliebten Kurzvideo-Plattform TikTok während des Chinesischen Neujahrsfestes. Eine Zeit, in der viele Chinesen tatsächlich verreisen, aber eben auch viele zu Hause bei der Familie bleiben und stattdessen lustige Fotos und Videos machen.

Die Illusion, dass man im Passagierflugzeug sitzt und in 10.000 Metern Höhe durch ein ovales Fenster die Wolken beobachtet, ist ziemlich leicht zu erzeugen. Das Flugzeugfenster wird durch einen Plastikrahmen ersetzt, und als Hintergrund dient ein Reiseprospekt oder irgendeine Luftaufnahme aus dem Internet. Schon ist das Urlaubs-Beweisfoto oder Video im heimischen Wohnzimmer nachgestellt.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein schwärmerischer Blick durch die Klobrille? Ein Profilbild vor dem Henkel einer Waschmittelflasche? Je absurder die Requisiten, desto besser. Wenn im Hintergrund der Flügel einer Boeing zu sehen ist, ein Rollfeld oder weiße Wattewolken, dann ist die Aufnahme wirklich kaum von einem Foto aus dem Flieger zu unterscheiden. Dazu kommentieren die User zum Beispiel: „Seht euch die Aussicht von hier oben an", oder „Das erste Mal im Flugzeug, ich bin so aufgeregt", oder auch „Seufz, ich bin so müde von all dem Reisen".

Auf Weibo hat der Hashtag „Wie man vorgibt, sich im Flugzeug zu befinden" inzwischen mehr als 27 Millionen Aufrufe. Auf der Videoplattform TikTok wurden 24 Millionen Views verzeichnet.

Teil der Challenge ist, die Illusion am Ende aufzudecken. Zu einem gefakten Bild oder Video gehört auch die Auflösung, bei der offenbart wird, wie die Täuschung erzielt wurde. Selbstironie gehört also zu dieser Challenge dazu – jeder kann mitmachen, und mit verschwindend geringem CO2 Ausstoß ist sie allemal besser für die Umwelt, als wirklich zu fliegen.

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