Pünktlich zum traditionellen chinesischen Neujahrsfest kamen zwei Science-Fiction-Filme „Die wandernde Erde" und „Der verrückte Alien" ins Kino und verbuchten umgehend erstaunliche Kassenerfolge. Große Aufmerksamkeit wurde daher in der chinesischen Öffentlichkeit dem Drehort der beiden Blockbusters, der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao, gewidmet.
Bereits vor zwei Jahren wurde Qingdao von der UNESCO zur „Stadt des Films" erklärt. Nunmehr steht die hiesige Filmindustrie vor einem neuen Ausgangspunkt auf dem Weg der Entwicklung, nämlich bei der Produktion von Science-Fiction-Filmen. Zahlreiche Investoren sehen hierin riesige Geschäftschancen, die von neuen Technologien herbeigeführt werden könnten.
Entlang der idyllischen Lingshan-Bucht der Hafenstadt ist seit Jahren bereits eine ausgeklügelte Filmindustriebasis entstanden. In der Linshanwan Film- und Fernsehindustriezone gibt es mittlerweile 40 große Studios, darunter ein Unterwasserstudio mit integriertem Innen- und Außenbecken. Hinzu kommen ein Aufnahmestandort und ein Design- und Innovationspark beim Cangma-Berg im Außenbezirk der Stadt Qingdao. Offensichtlich haben sich die bisherigen Investitionen der Hafenstadt ausgezahlt. So haben sich inzwischen mehr als 200 Film- und Fernsehunternehmen in Qingdao niedergelassen. die jährlich zahlreiche Filme und TV-Episoden produzieren.
Dabei beschränkt sich die Filmindustriezone Linshanwan aber keinesfalls auf Dreharbeiten. Sie gilt auch als ein Treffpunkt von Filmschaffenden und Film-Fans. Im Gelände wechseln sich überdies Museen, Schauspielhäuser, Shops, Boutiquen, Restaurants und Bars ab. Viele bekannte Gebäude in der Stadt Qingdao sind Schauplätze von erfolgreichen Filmen und können von den Besuchern vor Ort sofort wiedererkannt werden. Zum Beispiel die Drehorte des Science-Fiction-Films „Die wandernde Erde".
Wie zu erfahren war, haben sich insgesamt acht Studios an den Dreharbeiten der Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte des bekannten Science-Fiction-Autors Liu Cixin beteiligt. Die Drehorte des Films umfassen eine Gesamtfläche von 100.000 qm. Mehr als 10.000 Filmsets, Requisiten und Kostüme ermöglichten einen faszinierenden Einstieg in die wissenschaftlich-fiktive Welt des Films, darunter eine unterirdische Stadt und eine originaltreue Raumstation.
Allein der Bau der Raumstation dauerte nahezu zwei Monate. In der Handlung des Films entwickeln Wissenschaftler einen waghalsigen Plan: Mit Hilfe von Tausenden gigantischen Raketentriebwerken soll der Planet Erde aus seiner Umlaufbahn katapultiert werden, um so in den Weiten des Alls eine neue wärmende Sonne zu finden. Bei der Herstellung derartiger Requisiten bemühte man sich, technische Details mit dezenten Inszenierungen in den futuristischen Kontext zu stellen.
Scheinbar wird 2019 ein weiteres produktives Jahr für die Regisseure, die ihre Filme in der ostchinesischen Hafenstadt drehen. Ins Kino kommen sollen im laufenden Jahr ein weiterer Science-Fiction-Film namens „Kosmos 2045" und zwei Action-Filme, zwei Kunfu-Filme und ein Fantasie-Film, die alle in Qingdao gedreht wurden.