Star Trek oder Star Wars, das ist hier die Frage. Diese beiden Franchises kommen bestimmt vielen in den Sinn, wenn der Begriff Science Fiction fällt. – Die eine vielleicht schon über ihrem Zenit und die andere eher Fantasy im Weltraum, denn Wissenschaft.
Doch gerade wenn man Science in Science Fiction großschreiben möchte, gibt es noch viel mehr zu entdecken. Hard Science Fiction ist eine Unterkategorie im literarisch-filmischen Genre der Science Fiction.
Einer der großen zeitgenössischen Autoren ist Liu Cixin. Sein berühmtestes Werk ist der Roman „Die drei Sonnen" oder auch „Das Dreikörperproblem". Ein beliebtes Buch, das oft in den Händen junger Expats in den Cafés der chinesischen Hauptstadt zu finden ist, doch vermutlich nie weiter als bis zur Einleitung gelesen worden ist, denn science – Naturwissenschaften spielen darin eine erhebliche Rolle.
Die Komplexität dieses Werkes sollte schon mehrfach verfilmt werden, doch bisher sind alle Projekte in der Frühphase bereits wieder auf Eis gelegt worden. Eine sechsteilige Filmreihe wurde von der Shanghaier Produktionsfirma YooZoo angekündigt. Der erste Teil ist angeblich seit geraumer Zeit sogar abgedreht, doch niemand weiß ob und wann er jemals veröffentlicht werden wird. YooZoo hat trotz alledem die Filmrechte an der Trisolaris-Troilogie, von der „Das Dreikörperproblem" nur der erste Teil ist, erneuert. Im letzten Jahr hat sich auch Amazon angeboten eine Webserie in drei Staffeln daraus zu machen. Doch genaueres ist nicht bekannt.
Nun hat es aber ein anderes Werk von Liu Cixin auf die Leinwand geschafft: „The Wandering Earth". Der Film basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von 2000. Der Film handelt von der Suche der Menschheit nach einem neuen lebensfähigen Sonnensystem, da unser Sonnensystem sich seinem Ende zuneigt. Dabei wird die Erde selbst als eine Art riesiges Raumschiff verwendet. Dabei prägen die katastrophalen Veränderungen der Erdumwelt das Handeln und Denken der überlebenden Menschen auf dem Planeten, während die Erde durch das All wandert.
Der Film wird produziert von der China Film Group Corporation, die sich auch schon für „Warcraft: The Beginning" und „The Great Wall" verantwortlich zeichneten. Release ist am chinesischen Neujahrstag, der in diesem Jahr auf den 5. Februar fällt.
Die erste Pressekonferenz zum Film fand stilecht im chinesischen Luft- und Raumfahrtmuseum in Beijing statt. Mehrere Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Wissenschaften wurden als Berater zu den Dreharbeiten herangezogen. Ein bisschen besteht die Hoffnung eine neue Welle chinesischen SciFi-Kinos loszutreten. Nicht zuletzt sollen dazu auch die großen Namen beitragen: Liu Cixin, der Regisseur Frant Guo und der Schauspieler Wu Jing, der für seine Titelrolle in Wolf Warrior 1 und 2 in China und auch andernorts allseits bekannt ist.
Text: Maik Rudolph
Bild: mtime.com