Tanya Chua gehört zu den großen Damen der Mandopop-Szene. Auch in China ist die Sängerin und Songschreiberin aus Singapur sehr beliebt. Ihre Karriere begann allerdings nicht auf Chinesisch, sondern im Jahr 1997 mit einem englischsprachigen Album namens „Bored".

Der Wechsel ihrer Plattenfirma trieb sie danach jedoch auf den chinesischsprachigen Markt. Dort veröffentlichte sie 1999 ihr erstes chinesisches Album. Doch erst mit ihrem zweiten Langspieler ein Jahr später, konnte Tanya Chua so richtig auf sich aufmerksam machen. Er brachte ihr eine Nominierung als „Bester neuer Künstler" bei den Golden Melody Awards ein, einer Auszeichnung, die häufig als die chinesischen Grammys bezeichnet wird.

Es war die erste Nominierung von vielen. Schon 2001 folgte die nächste als „Beste chinesischsprachige Sängerin" für ihr drittes chinesisches Studioalbum und 2002 als „Bester Komponist". Allerdings dies nicht für eines ihrer eigenen Lieder, sondern einen Song, den sie für den Hongkonger Superstar Faye Wong geschrieben hatte.

Damit war klar, dass Tanya Chua nicht nur als Sängerin die Chance auf eine erfolgreiche Karriere hatte, sondern auch als Songschreiberin. Dennoch sollte es bis 2006 dauern, bis sie schließlich ihren ersten Golden Melody Award entgegennehmen durfte: als „Beste chinesischsprachige Sängerin". Mit der gleichen Auszeichnung wurde sie anschließend aber noch zweimal geehrt. Dies machte sie zum einzigen Singer-Songwriter aus Singapur, der die Kategorie dreimal für sich entscheiden konnte – zuletzt 2011.

Das bedeutete aber nicht, dass sie danach weniger erfolgreich war, wurde sie mit ihrem 2015 veröffentlichten Album „Aphasia" doch gleich für sechs der begehrten Auszeichnungen nominiert.

Nach diesem eher düsteren Album nahm sie eine Auszeit und bereiste die Welt. Die Menschen, die sie dabei traf, boten ihr Inspiration für zehn neue Lieder, die sie nun nach drei Jahren Pause auf ihrem neuen Langspieler „Kisses for the World" veröffentlichte.

Das Album erschien am 21. Dezember und seine Lieder führen bereits die Charts an. Die eher zuversichtliche Atmosphäre des Albums, das unter anderem auch mit einem eher verspielten Cover auf sich aufmerksam macht, scheint bei den Fans Chuas also gut anzukommen. Und mit 43 scheint sie sich nun tatsächlich auch selbst gefunden zu haben, denn wie sie bei einer Veranstaltung in Beijing erklärte, sei sie früher schüchtern gewesen. Das habe sich aber geändert, jetzt wolle sie sich laut zu Wort melden. Und wie könnte eine erfolgreiche Sängerin wie Tanya Chua dies besser tun, als mit Musik?

Text: Sabrina Sicking