Wu Min, die Trainerin der deutschen Wushu-Nationalmannschaft, lebt seit 1998 in Berlin. Sie setzt sich seit Jahren für die Verbreitung der chinesischen Kampfkunst Wushu und deren Standardisierung in Deutschland ein. Als Übersee-Chinesin möchte sie für deutsche Jugendliche und Jugendliche mit chinesischer Abstammung eine angenehme Atmosphäre zum Lernen der chinesischen Sprache und Kultur schaffen. Für die Kinder der in Deutschland lebenden Chinesen liegt der Sinn der Chinesisch-Kurse nicht nur in der Aneignung der Sprache, viel wichtiger ist es, dadurch eine Verbundenheit mit dem Heimatland zu entwickeln. Eben aus diesem Grund hat Wu Min gemeinsam mit ihrem Mann die Wenwu-Schule in Berlin gegründet. Die Gründung der Schule sei auch der Unterstützung der chinesischen Botschaft in Deutschland, dem Bezirksamt Spandau von Berlin und dem TSV Spandau 1860 zu verdanken, erklärt Wu Min:
„Unsere Schule ist ein Win-Win-Projekt von drei Seiten. Für das Bezirksamt Spandau trägt sie zur Integration der verschiedenen Kulturen bei. Der TSV Spandau 1860 erhält dadurch neue Nachwuchskräfte und die Schülerinnen und Schüler werden hier mit der chinesischen Kultur vertraut gemacht."
Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank würdigt die Idee der Schulleitung, den Schülern Chinesisch und die traditionelle Kampfkunst Wushu parallel zu vermitteln.
„Ich bin sehr beeindruckt von dem, was die Kinder hier vorgeführt haben, mit welcher Körperbeherrschung, mit welcher Disziplin hier gearbeitet wird. Und die Kombination aus Sprache und Sport ist aus meiner Sicht ein absolut richtiger Weg. Und man kann natürlich sagen, die chinesische Sprache wird für die internationalen Beziehungen immer wichtiger, das ist ganz klar. Da viele dieser jungen Menschen gewisse Grundkenntnisse aus den Familien schon mitbringen, ist es ein hervorragendes Potenzial und ich freue mich sehr, dass damit weitergearbeitet wird. Denn es kommt dann darauf an, finde ich, solche Grundkenntnisse von Sprache so weiter zu entwickeln, dass sie vielleicht später in einem beruflichen Leben Verwendung finden können, und dazu gehört aber natürlich mehr als nur eine Umgangssprache. Das gilt fürs Chinesische genauso wie für alle anderen Sprachen. Und diese Kombination, das haben wir in den Gesichtern der Kinder gesehen, weckt ganz viel Begeisterung. Ich freue mich sehr, dass wir diese Möglichkeit hier in Spandau haben und freue mich über alle Kinder, die hier teilnehmen dürfen. Wir als Bezirk werden das weiterhin unterstützen."
Unter Anleitung von Trainerin Wu Min haben die Mitglieder des Sportklubs TSV Spandau 1860 mehrfach bei internationalen Wushu-Wettkämpfen hervorragende Leistungen erzielt. Klubvorsitzender Torsten Hanf meint, die Wenwu Schule Berlin diene nicht nur der Ausbildung von Wushu-Nachwuchskräften, sondern biete den Kindern auch eine Vielfalt von Zukunftsmöglichkeiten:
„Das da alles, sind Ihre Botschafter. Und die lernen, weit weg von dem Land ihrer Eltern, fünf Tage in der Woche, irgendetwas, was nicht mit dem Land der Eltern zu tun hat. Und deshalb ist es so wichtig, dass man eben halt hier die Sprache richtig lernt, Kultur lernt. Und ich als Vorsitzender eines Sportvereines natürlich auch die Bewegung dazu, denn wie ich gelernt habe, hat Sport sehr viel mit dem Kopf zu tun. Und Sprache macht sehr viel im Kopf mit der Bewegung frei, um auch andere Sachen lernen zu können. Danke, dass Sie an die Kinder und an die Zukunft denken, vor allem für die zukünftigen Botschafter."
Die Wenwu Schule Berlin zieht auch zahlreiche deutsche Jugendliche an, die ein großes Interesse an der chinesischen Kultur haben. Moritz Dix lernt seit zwei Jahren Wushu und hat vor kurzem angefangen, auch Chinesisch zu lernen.
„Die Lehrerin (Laoshi), die hat gesagt, sie will eine Chinesisch-Schule eröffnen. Und dann hat sie zu mir gesagt, ich solle da rein gehen, damit ich Chinesisch lerne. Ich wollte auch selber Chinesisch lernen und deswegen sitze ich jetzt hier und lerne Chinesisch. Ich will dort auf jeden Fall hin, weil die Kultur eben sehr spannend ist, finde ich. Deswegen würde ich da gerne hinreisen."