Lam Wah-shing, ein 22jähriger Student aus der City University of Hong Kong, hat im Sommer gelernt, ein Vater zu sein. Sechs Wochen lang machte er Praktikum im Institut für Automatisierung bei der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften in Beijing, dem ranghöchsten akademischen Institut des Landes.
Sein „Baby" war ein 40 Zentimeter hoher menschenähnlicher Roboter namens Xiaozi, was so viel wie kleinen Roboter bedeutet. Im ausgeschalteten Zustand faulenzte der Roboter in der Ecke. Wenn er aber eingeschaltet ist, ging er wie ein kleines Kind im Raum hin und her, jagte und kickte wie programmiert eine rote Blechdose.
Im Verlauf seines sechswöchigen Praktikums schrieb Lam Programmcodes für die intelligente Wahrnehmung und das Rechenprogramm von Xiaozi.
Sobald der kleine Roboter aufgrund einer Fehlfunktion der Akkus umfiel, reparierte Lam ihn umgehend. Lam lachte einmal, als Xiaozi seinen mit Sensoren ausgestattenen Kopf schüttelte, da der Roboter überhaupt keine Ahnung hatte, dass das gesuchte Objekt sich hinter einem Stuhl verborg.
„Einen Roboter mit Codes zu programmieren ist, wie einem Kind etwas beizubringen. Und das erfordert Geduld und Vorsicht", sagte er.
Lam zählte zu einer zwanzigköpfigen Delegation von Studenten, die aus sieben Hongkonger Universitäten kamen und sechs Wochen bei der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften ein Praktikum absolvierten. Ihre Fächer waren unter anderem Künstliche Intelligenz, Smart Robotik und Automatisiertes Fahren.
Der wissenschaftliche Austausch zwischen dem chinesischen Festland und Hongkong läuft seit Jahren auf Hochtouren, vor allem im Personalbereich.
Das Praktikumsprogramm ziele in erster Linie darauf ab, innovative, leidenschaftliche und leistungsfähige wissenschaftliche Nachwuchskräfte über die jüngsten Entwicklungen und Chancen des Landes zu informieren, sagte Carrie Lam Cheng Yuet-ngor, Chefadministratorin der Sonderverwaltungszone Hongkong bei der Abschlusszeremonie des diesjährigen Praktikums-Programms.