Der chinesische Eisbrecher „Xuelong " hat am Freitag seine Arktis-Reise angetreten. Wissenschaftlern zufolge wird sich die diesjährige Expedition vor allem auf die Erforschung der Umweltbedingungen in der Arktis, der Naturressourcen und des ozeanischen Strömungsmusters fokussieren.
Erforscht würden nach Angaben chinesischer Wissenschaftler zum ersten Mal neue Umweltschadstoffe in der Arktis, wobei die Ermittlung der ozeanischen Versauerung und die Untersuchung ausgebreiteter Mikroplastikteile im Mittelpunkt der diesjährigen Forschungsarbeit stehen. Nach der Arktis-Expedition im vergangenen Jahr sei für die diesjährige Forschungsarbeit eine 22.800 km lange Reise geplant, teilten Wissenschaftler am Donnerstag vor der Presse mit.
Die Ozeanversauerung sei ein international anerkanntes kritisches Problem in der Arktis, das sich aus den Kohlendioxid-Emissionen ergebe. Diese führen durch Bildung von Kohlensäure im Wasser zur Versauerung. Dieses Problem werde im Lauf der Zeit zusehends schlimmer. Auch Mikroplastikteilchen könnten nach Auffassung der Wissenschaftler ökologische Katastrophen auslösen, wie zum Beispiel das Ausbleichen der Korallenbänke und die Schädigung der maritimen Artenvielfalt.
„Im vergangenen Jahr haben wir in diesen beiden Bereichen weltklassige Forschungsergebnisse erzielt. Diesmal werden wir unsere Forschungsarbeit fortsetzen und uns ausdrücklich mit regionalen und globalen Umweltaspekten befassen", sagte Xia Limin, stellvertretender Direktor der Chinese Arctic and Antarctic Administration.
Die Umweltsituation in der Arktis sei zweifelsohne besser als die der Ozeane, die an bevölkerungsreiche Kontinente angrenzen. Im Zuge der globalen Erwärmung und der dadurch verursachten Verringerung der Meereisbedeckung verschlechtert sich jedoch die dortige Umweltsituation nach und nach.
Das 131-köpfige Expeditionsteam erforscht überdies die Verbreitung des Zooplanktons, die Sedimentation von organischem Kohlenstoff und dessen Genressourcen.
„Aus entsprechenden Beobachtungen, Vermessungen und Forschungsarbeiten werden sich anspruchsvolle wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben, die zum künftigen kollektiven Schutz der Umwelt durch alle Länder beitragen könnten", sagte Wei Zexun, Chefwissenschaftler des Expeditionsteams.
Das Forschungsschiff soll im September nach China zurückkehren.