Obwohl wir im Zeitalter der E-Books und digitaler Bibliotheken leben, boomen Beijings Buchhandlungen.
Die Regierung der chinesischen Hauptstadt plant, bis zum Jahr 2020, insgesamt sechzehn Großbuchhandlungen - eine in jedem Stadtbezirk -, zu errichten. Hinzu kommen noch 200 neue Nischenbuchhandlungen. Mit Zuschüssen und Steuererleichterungen soll es Büchereibetreibern ermöglicht werden, den Leseratten Beijings einen besseren Zugang zum Lesestoff zu bieten, hieß es im einschlägigen Plan der Finanzverwaltung der Hauptstadt.
„Die geplanten Großbuchhandlungen sollen Kulturerlebniszentren für die Bürger sein. Dort werden nicht nur Bücher verkauft, sondern darüber hinaus Vorträge, Wohltätigkeitsveranstaltungen, Marketing Promotions und sonstige innovative Präsentationen stattfinden ", sagte Zhang Su, stellvertretender Direktor des Finanzamts der Stadt Beijing.
Die Stadtregierung ermutige zudem die Buchhandlungen, rund um die Uhr zu öffnen.
Liu Mingqing, ein 55jähriger Publizist und Schriftsteller, sagte, räumliche Einschränkungen machten seit jeher den Buchladenbesitzern schwer zu schaffen.
Um das Problem zu beheben, werde die Stadtregierung nach eigenen Angaben den Buchladenbesitzern Zuschüsse für Mietzahlungen gewähren. Außerdem werden Immobilienunternehmen und Shoppingmeilen aufgefordert, Buchhandlungsbetreibern Räume mit geringen Mieten zur Verfügung zu stellen.
„Die Stadt musste eine Zeit lang einen deutlichen Abbau der Buchhandlungen in Kauf nehmen. Dennoch verfügt Beijing als das Kulturzentrum des Landes über die besten Ressourcen für Verlage. Zwei Drittel der staatseigenen Publikationshäuser befinden sich in der chinesischen Hauptstadt ", sagte Liu.
„Mehr als 60 Prozent der Stadtbürger kauften bislang ihre Bücher in Buchläden und nicht online, was bedeutet, dass Buchhandlungen nach wie vor ein wichtiger Kanal für den Bücherkauf sind", sagte er.
Zhang Letian, Geschäftsführer der Haifenlou, eine im Jahr 1904 eröffnete Bücherei, die sich an der bekannten Geschäftsstraße Wangfujing befindet, zeigte sich davon überzeugt, dass die Fördermaßnahmen der Stadtregierung eine aussichtsreiche Zukunft für das Büchergeschäft gewährleisten könnten.