Das Muxin-Museum befindet sich in der Nähe vom Wasser. Das am Teichrand stehende Gebäude wurde von einer Künstlergruppe unter Leitung von Hiroshi Okamoto, einem Studenten des berühmten chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, entworfen. Das Design entspricht der schlichten Ästhetik von Muxin.
In dem Museum gibt es acht Galerien. Fünf davon widmen sich den abstrakten Kunstwerken und dem Schreiben von Muxin, der in Wuzhen geboren worden ist und später in die USA zog.
2006 verließ Muxin die USA und kehrte nach Wuzhen zurück, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2011 lebte. Kurz danach begann der Bau des Museums.
Die Exponate präsentieren dem Besucher das persönliche Leben und auch die Arbeiten von Muxin. Von den ungefähr 1.000 hinterlassenen Manuskripten werden momentan 50 ausgestellt.
Xu Bo, die Kuratorassistentin des Museums, erklärt:
„Eigentlich war Herr Muxin ein Perfektionist. Zum Beispiel hat er seine Werke sieben- bis achtmal und sogar zehnmal revidiert, bevor er endlich mit seiner Arbeit zufrieden war. Nur Leute, die ihn verstehen, können uns helfen, die Manuskripte für die Ausstellung auszuwählen. Die Auswahl ist wichtig und muss sicherstellen, dass das Publikum so viele wie möglich von seinen Werken bewundern kann."
Im Museum gibt es ein Multimediazimmer, dort werden Dokumentarfilme über Muxin ausgestrahlt. Sobald sie die Kopfhörer aufsetzen, glauben viele Besucher, dass sie dem Schriftsteller Muxin direkt gegenüberstehen. Dazu Xu Bo, die assistierende Kuratorin des Museums:
„Viele Leute haben sehr starke emotionale Reaktionen auf die Videos. Einige lachen und andere weinen. Einige verweilen lange Zeit in diesem Raum und schauen die Dokumentationen immer wieder und wieder an."
Viele Besucher sind begeistert von Muxins Auftreten in den Dokumentationen.
„Muxin hatte eine schöne Seele und er strebte sein Leben lang nach Wahrheit, Güte und Schönheit. Ich fühle mich so, als ob ich in die Vergangenheit reiste und mit ihm gesprochen hätte."
Neben der großen Berühmtheit als Schriftsteller ist Muxin auch für seine Malerei bekannt. In dem Museum werden ungefähr 100 Bilder von Muxin zur Schau gestellt.
Muxin zeigte großen Respekt für die traditionelle chinesische Landschaftsmalerei und hat dabei einen eigenen Stil entwickelt, der sowohl die östliche, als auch die westlichen Moderne vereint.
Die Tuschemalereien mit seinem kennzeichnenden Stil finden sich im Britischen Museum, in der Yale Universität, in der Universität Harvard und bei privaten Kunstsammlern in den Vereinigten Staaten.
Ein Besucher ist besonders von dem einzigartigen Charme der Malerei Muxins beeindruckt.
„Wir können uns dieses Bild von Muxin als Schneeberge oder Gärten unter dem Mondschein vorstellen. Aber wir sind nicht Muxin und können deshalb die eigentliche Absicht seiner Malerei nicht gänzlich nachvollziehen. Trotzdem können wir uns der Schönheit seiner Bilder bewusst werden. "
Am nördlichen Ende des Museums findet sich eine Stufenbibliothek. Dort können sich die Besucher entspannen, auf dem Fußboden sitzen und Bücher lesen. Das Design wird den Lesern helfen, die künstlerische Welt von Muxin noch intensiver zu verstehen. Dazu noch einmal Xu Bo, die Kuratorassistentin des Muxin Museums:
„Herr Muxin ist ein Schatz. Jeder kann von ihm etwas lernen. Das Erbe von Muxin wird neue Generationen beeinflussen und ihnen helfen, ihre Kulturträume zu erreichen."