Die chinesische Provinz Jiangxi ist in landschaftlicher, kultureller und kulinarischer Hinsicht ein Leckerbissen.

Freundliche Menschen und Porzellan aus Jingdezhen.

Nur wissen noch nicht genug Menschen davon. „Der internationale Tourismus ist gerade erst gestartet", sagt Zhu Li, Parteisekretär der Sanqing-Managementkomitees in der Stadt Shangrao. Die meisten Touristen seien 2017 noch aus der Nachbarschaft gekommen. „Platz 1 belegte Südkorea, gefolgt von Taiwan und Thailand." Auch Chen Xiaoping, stellvertretender Generaldirektor der Tourismusentwicklungskommission der Provinz Jiangxi, betont: „Die Zahl der internationalen Touristen ist nicht zufriedenstellend".

Man werde an der Konsolidierung der Touristenzahl aus Südostasien arbeiten, so Chen, um dann in einem weiteren Schritt die Provinz in westlichen Ländern zu bewerben. Chen: „Wer Jiangxi kennen lernt, wird sich in Jiangxi verlieben."

Zhu und Chen wollen mit internationalen Tourismus- und Medienunternehmen zusammenarbeiten, um die reichen natürlichen und kulturellen Ressourcen Jiangxis der Welt zu präsentieren. „Unser Weg, uns den internationalen Markt zu erschließen, ist es, unsere Qualitätsprodukte einzuführen", betont Zhu Li.

Die englischen Rosen im Sanweng-Garten gehören auch zu den Attraktionen in der Provinz Jiangxi.

Dabei wolle man mit bekannten Attraktionen wie zum Beispiel dem grünen Sanqing-Berg oder der wunderschönen Wuyuan-Gemeinde werben. Zhu Li will durch die Verbindung des Tourismus mit der Exportindustrie, lokalen Unternehmen und der Kultur Synergieeffekte erzielen: „Der Tourismus kann durch die Entwicklung von mehr als 1000 Industrien vorangebracht werden. Davon profitiert auch die Lokalbevölkerung."

Die Politik setzte auf zwei Strategien: „Zum einen Hochqualitätstourismus und zum anderen Tourismus für alle zum fairen Preis." Dem Parteisekretär der Sanqing-Managementkomitees in der Stadt Shangrao zufolge gibt es zwei Möglichkeiten, um die Fortschritte im Tourismus dann auch zu überprüfen: „Das Einkommen und die Bevölkerungszahl hängen direkt mit den Verbesserungen der Tourismusindustrie durch die Maßnahmen der Regierung zusammen."

Die Lokalregierung will ein großes Paket mit Maßnahmen und Strategien für die Tourismusentwicklung öffnen. So sollen zum Beispiel die Lagerung und der Transport von Früchten verbessert werden. Die Werbung soll hochwertiger und zielgruppengenauer werden.

Jiangxi ist reich an Tradition und Kultur: Hier der Caoshan-Tempel.

„Mit guter Qualität zum fairen Preis wollen wir attraktiv für Touristen sein", betont Zhu. Günstige Eintritts- und Hotelpreise seien nur eine Möglichkeit.

Tourismus-Experte Zhu Li stand internationalen Journalisten Rede und Antwort.

Man wolle auch direkt junge Leute ansprechen: „Wir arbeiten dafür zum Beispiel mit Game-Design-Firmen zusammen." Es sei ja bekannt, dass viele Leute gerne spielten, ergänzt er lächelnd.

Um für den internationalen Tourismus attraktiv zu sein, müsse man auch Kulturdenkmäler erhalten oder reparieren. So wolle die Lokalregierung mit modernster Werbung die exzellente Kultur und Natur der Region der Welt näher bringen.

Text und Fotos: Nils Bergemann