Jiangxi – eine wunderschöne Provinz sucht Touristen

2018-05-08 11:03:28
Die südlich des Jangtse-Flusses gelegene Provinz Jiangxi gehört zu den landschaftlich und kulturell attraktivsten Gebieten Chinas. Jiangxi ist das Kernland des Konfuzianismus, die Provinz verfügt aber auch über starke Verbindungen zum Buddhismus und Taoismus. Jiangxi ist für Keramik bekannt und hier hat die Hakka-Kultur ihren Ursprung. Auch aus politischer Sicht ist die Provinz sehenswert. Hier wurde die Chinesische Sowjetrepublik 1929 ausgerufen und hier begann auch der Lange Marsch.

Mit Hügellandschaften im saftigen Grün, Feldern, Flüssen und Wasserfällen, historische Stätten und spirituellen Orten ist Jiangxis Landschaft wahrlich einzigartig. Chinas größter Süßwassersee, der Poyang-See, und Chinas wohl schönstes Dorf Wuyuan sind in dieser Provinz beheimatet. „Die einzigartige Landschaft in Jiangxi" war dann auch namensgebend für den internationalen Tourismus-Kongress, der jetzt in Zixi, einem Kreis im mittleren Osten der Provinz, veranstaltet wurde. Es war die fünfte Veranstaltung dieser Art.

„Diesmal haben wir 80 internationale Vertreter eingeladen, darunter die Botschafter in China, das Personal internationaler Tourismusorganisationen, internationale Journalisten und viele mehr", erzählte Chen Xiaoping, der Gastgeber und stellvertretender Generaldirektor der Tourismusentwicklungskommission der Provinz Jiangxi ist, im Interview.

Hofft auf mehr Touristen Chen Xiaoping (links), Gastgeber und stellvertretender Generaldirektor der Tourismusentwicklungskommission der Provinz Jiangxi. (Foto Quan Xin)

Zu den Rednern des Abends gehörten Myanmars Botschafter, Thit Linn Ohn, und der spanische Botschafter Alberto Carnero Fernández, die sich beide sehr angetan zeigten von der grünen Provinz.

Angetan von Jiangxi Myanmars Botschafter Thit Linn Ohn. (Foto Nils Bergemann)

Vorne musikalische Darbietungen und dahinter auf der Leinwand Jiangxis Highlights aus Natur, Kultur und Politik. (Foto Nils Bergemann)

Während der musikalisch-tänzerischen Darbietungen des Abends (besonders sympathisch: ein 87-jähriger Musikant) waren auf einer großen Leinwand die Highlights aus Kultur, Geschichte und Natur der Provinz zu sehen – von der Gründung der chinesischen Arbeiterbewegung bis hin zum Teeanbau. Die Spezialitäten aus der Region konnten die Gäste gleich selbst probieren.

Mit 87 Jahren fit auf der Bühne - einer von zahlreichen Auftritten während des Tourismus-Events. (Foto Nils Bergemann)

Chen Xiaoping hofft, dass die Gäste durch ihren Aufenthalt Jiangxi besser kennen lernen und „sich dann in Jiangxi verlieben werden". Optimistisch durch das positive Feedback sagte er: „Die Verbreitung durch internationale Medien wird die Popularität von Jiangxi auf der ganzen Welt allmählich verbessern, so dass wir in Zukunft eine größere Anzahl von internationalen Touristen empfangen können."

Die internationale Popularität von Jiangxi sei derzeit noch nicht sehr zufriedenstellend. „Jiangxi ist eine der Provinzen mit den reichsten touristischen Ressourcen in China." Dies spiegelten die Gästezahlen aber nicht wieder: „Im vergangenen Jahr besuchten die gesamte Provinz nur 1,88 Millionen Touristen."

Bei der Werbung werde der Fokus zunächst auf die Konsolidierung und Entwicklung des Tourismusmarktes in Hongkong, Macao, Taiwan und Südostasien gelegt. Aber die Werbetour endet dort nicht: „Der zweite Schritt ist die Erkundung des westlichen Marktes. Wenn wir die Chance haben, ins Ausland zu gehen, dann werden wir viele westliche Länder als Herkunftsorte unserer Besucher betrachten, wie zum Beispiel Deutschland, Frankreich und Großbritannien."

Während des Abends wurde auch der berühmte „Päonien-Pavillon"von Tang Xianzu (1550 bis 1616) als Tanzaufführung gezeigt. Tang ist auch ein Sohn der Provinz Jiangxi. In dem Stück geht es um eine Frau, die so schön ist, dass sie von den Toten zurückkehren darf.

Wenn Chen Xiaoping sagt, dass sie „Jiangxi zu einem berühmten internationalen Reiseziel" machen wollen, klingt das angesichts der einzigartigen Schönheit der Provinz gar nicht überambitioniert.

Text: Nils Bergemann

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