Vor kurzem haben 14 unabhängige UN-Menschenrechtsexperten in einer gemeinsamen Erklärung die US-Regierung aufgefordert, die Vermögenswerte der afghanischen Zentralbank in Höhe mehrer Milliarden US-Dollar freizugeben. Dieser Appell des UN-Systems ist eine Anklage gegen die USA, weil sie internationale Regeln mit Füßen treten und die Menschenrechte in anderen Ländern mutwillig verletzen.
Für Washington sind die einige Milliarden Dollar nichts, aber für Afghanistan, das unter dem Krieg gelitten hat und sich für den Wiederaufbau des Landes einsetzt, dem es aber an finanziellen Mitteln mangelt, ist es lebensrettendes Geld. Nach Angaben internationaler Organisationen sind mehr als 23 Millionen Menschen in Afghanistan dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, und etwa 95 Prozent der Bevölkerung haben nicht genug zu essen. Darüber hinaus sind mehr als vier Millionen Afghanen obdachlos.
Wer ist an all dem schuld? Im Jahr 2001 begannen die Vereinigten Staaten den Krieg in Afghanistan unter dem Banner des „Anti-Terrorismus“. In den vergangenen 20 Jahren hat dieser Krieg mehr als 100.000 afghanische Zivilisten das Leben gekostet und rund 11 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Die Welt war schockiert und empört über die Verbrechen des US-Militärs.
Im August letzten Jahres zogen die Vereinigten Staaten ihre Truppen aus Afghanistan ab. Aber im Februar dieses Jahres unterzeichnete der US-amerikanische Staatschef eine Anordnung, wonach die in den USA eingefrorenen Vermögen der afghanischen Zentralbank in Höhe von rund 7 Milliarden US-Dollar in zwei Hälften aufgeteilt werden, von denen die Hälfte zur Entschädigung der Opfer der Anschläge vom 11. September verwendet werden soll. Wie herrschsüchtig, schamlos und gierig ist es, selbst nach dem Rückzug aus dem Land noch immer das Schicksal des afghanischen Volkes diktieren zu wollen!
Was die Vereinigten Staaten in Afghanistan getan haben, ist nur die Spitze des Eisbergs ihrer Verletzung der Souveränität anderer Länder und der Missachtung ihrer Menschenrechte. Die Fakten haben wiederholt bewiesen, dass die USA, die nach absoluter Sicherheit und absoluter Hegemonie streben, die Quelle von Unruhen und Chaos in der Welt sind. Diejenigen amerikanischen Politiker, die die internationale Ordnung untergraben und internationale Regeln mit Füßen treten, sind nicht qualifiziert, von „Demokratie“ und „Menschenrechten“ zu sprechen. Sie sollten nicht so tun, als ob sie für die gemeinsame Stimme der UN-Menschenrechtsexperten taub wären. Die Welt wartet auf die Antwort von diesem „Menschenrechtsverteidiger“!