IOC-Präsident Thomas Bach – ein Mann mit Rückgrat und Haltung

2022-01-14 09:49:25

Foto von VCG

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In der deutschen Sprache gibt es die Redewendung: „Rückgrat haben“. Wer Rückgrat hat, beweist Haltung. So jemand bleibt standhaft, aufrecht und „aufrichtig“. So jemand knickt eben nicht bei Widerstand oder Widerspruch ein. Im Laufe der Zeit habe ich manche herausragende deutsche Persönlichkeiten mit Rückgrat erlebt. Etwa den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, oder den späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der jegliche Beteiligung an dem US-Überfall auf den Irak strikt abgelehnt hat. Und schließlich bis jüngst die Bundeskanzlerin Angela Merkel: Das Ende ihrer Amtszeit konnten bestimmte US-Agitatoren kaum abwarten, weil Frau Merkel das Wohl ihres Landes im Auge hatte und sich nicht „vor den Karren der USA spannen“ ließ. Auf solche Akteure ist man als Deutscher stolz. Und jetzt bin ich stolz auf den deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach. Einen Mann, der den friedlichen, politisch neutralen und völkerverständigenden Geist der Olympischen Spiele hochhält, unbeeinträchtigt von allen niederträchtigen Angriffen chinafeindlicher Kräfte gegen die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Beijing. Erst kurz vor dem Jahreswechsel unterstrich dies der IOC-Präsident erneut in seiner Videobotschaft: „Olympische Spiele stehen über jedem Konflikt", sagte er und verwies auf die jüngste UN-Resolution zur Erklärung des olympischen Waffenstillstands. Diese zeige, dass die Mission, die Welt zu verbinden, nur erfolgreich sein könne, wenn Olympia jenseits aller politischen Dispute stünde.

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Für diese souveräne, charakterfeste Haltung ist Thomas Bach manchen schon niederträchtig zu nennenden Angriffen ausgesetzt.

So forderte die sich „Human Rights Watch“ nennende Organisation unter Aufgreifen der US-Propaganda in Sachen Hongkong, Xinjiang und Taiwan den Rücktritt der „geldgierigen IOC-Spitze“. Und dies von einer Organisation, der Nobelpreisträger bereits vor Jahren engste Verbindungen zur US-Administration vorgeworfen haben. Und auch in deutschen öffentlich-rechtlichen Medien waren miese Attacken über ein „Rumbuckeln“ vor bestimmten Ländern zu vernehmen, das eigene „Rumbuckeln vor einem großen Land im Westen“ nicht wahrnehmen wollend.

Thomas Bach ist nicht eingeknickt. Vielleicht auch deshalb, weil er als früherer Athlet und sogar Goldmedaillengewinner im Fechten gelernt hatte, bei Angriffen auf ihn „cool“ zu bleiben. Seine standfeste Botschaft: Die Olympischen Spiele sind mehr denn je ein Symbol der Hoffnung, des Friedens und Solidarität in der heutigen fragilen Welt. Lassen Sie mich mit einem leicht modifizierten alten arabischen Sprichwort schließen: Mögen auch die Hunde am Wegrand bellen, die olympische Karawane zieht unbeirrt weiter.

Dr. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten

Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.

Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

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