Kyle Rittenhouse, der in Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin zwei Menschen erschossen hat, ist vom Gericht freigesprochen und aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die Familienangehörigen des Afroamerikaners Jacob Blake, der zuvor durch sieben kontinuierliche Schüsse von weißen Polizisten schwer verletzt worden war, erklärten: „Man kann durch dieses Urteil den potentiellen systematischen Rassismus im Justiz- und Polizeisystem riechen und sehen.“
Im August 2020 war der damals 17-jährige Rittenhouse mit Schusswaffen nach Kenosha gegangen. Während einer antirassistischen Demonstration hatte er mit kontinuierlichen Schüssen zwei Menschen getötet und einen weiteren schwer verwundet. Die Polizei hatte ihn damals erstaunlicherweise aber nicht festgenommen, sondern zurück in seine Heimat in Illinois fliehen lassen.
In scharfem Kontrast dazu steht die gnadenlose Haltung der US-Polizei bei der Gesetzvollstreckung gegenüber afroamerikanischen Verdächtigen. Die US-Zeitung „The Washington Post“ schrieb, aufgrund des schlechten Gesetzsystems könnten Polizisten brutal gegen Afroamerikaner vorgehen, ohne jegliche Konsequenzen zu tragen. „Die Tötung von Afroamerikanern durch Polizisten ist auch eine Epidemie.“
Dies zeigt, dass Rassendiskriminierung und Rassenvorurteile der US-amerikanischen Gesellschaft gegenüber Afroamerikanern tief verwurzelt sind.