Auf der UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow war der Präsident der Konferenz, Alok Sharma, am Samstag sehr besorgt. Denn kurz vor der Schlussabstimmung beantragte ein Ländervertreter eine Änderung des Wortlauts der endgültigen Resolution. Eine halbe Stunde später einigte sich die Konferenz dann schließlich doch noch auf ein Resolutionsdokument, um einen Konsens über die Regeln für die Umsetzung des Pariser Abkommens zu erzielen.
Dies hat genau widergespiegelt, wie schwierig es für die Menschheit ist, gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen, und wie schwierig es war, auf der COP26 einen Konsens zu erzielen. Ein wichtiger Grund für die Verabschiedung dieser historischen Resolution ist die Zusammenarbeit zwischen China und den Vereinigten Staaten im Bereich des Klimaschutzes. Die „Gemeinsame Erklärung von Glasgow zur Intensivierung des Klimaschutzes zwischen China und den USA in den 2020er Jahren“, die von beiden Seiten am vergangenen Mittwoch abgegeben wurde, ist ein wichtiger Impuls für das globale Handeln gegen den Klimawandel.
Inhaltlich ist diese Erklärung sehr „hardcore“. Zum Beispiel haben sich die USA das Ziel gesetzt, bis 2035 Strom zu 100 Prozent kohlenstofffrei zu erzeugen. China werde seinen Kohleverbrauch im 15. Fünfjahresplan schrittweise reduzieren. All dies zeigt, wie wichtig und entschlossen sowohl China als auch die USA sind, den Klimawandel zu bekämpfen.
Jedoch ist die internationale Gemeinschaft weiterhin besorgt über die Handlungsfähigkeit der USA. Einige Analysten sind der Meinung, dass die Launenhaftigkeit der US-Seite die größte Variable in der globalen Zusammenarbeit beim Klimawandel ist. Die Befürchtungen der internationalen Gemeinschaft sind nicht unberechtigt. In den USA ist die Klimapolitik kein wissenschaftliches Thema, sondern ein politisches Instrument der beiden größten Parteien. Vom Ausstieg der Bush-Regierung aus dem Kyoto-Protokoll, das von der Clinton-Regierung vorangetrieben wurde, bis zum Ausstieg der Trump-Regierung aus dem von der Obama-Regierung unterzeichneten Pariser Abkommen hat die US-Regierung die globale Bekämpfung des Klimawandels erheblich verzögert.
Taten sprechen lauter als Worte. Die USA sollten die Welt dieses Mal nicht enttäuschen. Unabhängig davon, ob es sich um die von China und den USA abgegebene Gemeinsame Erklärung von Glasgow oder um das auf der COP26 vereinbarte Resolutionsdokument von Glasgow handelt, sollten die USA dem Grundsatz der gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung folgen, ihre Verpflichtungen zur deutlichen Emissionsreduzierung übernehmen und die Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Klimaschutz-Herausforderung für Finanzen, Technologie und Kapazitäten unterstützen. Wichtig ist, dass die USA wissen, dass ihre Hilfe für die Entwicklungsländer keine Wohltätigkeit ist, sondern dass sie ihre eigenen historischen Schulden begleichen.