Am Montag veröffentlichte Chinas Staatliches Statistikamt die Wirtschaftsdaten für die ersten drei Quartale des Jahres 2021. Diesen Daten zufolge wuchs das chinesische Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Quartalen insgesamt um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, im dritten Quartal dann um 4,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
Eine Analyse der New York Times legt nahe, dass das Wirtschaftswachstum Chinas durch zwei wichtige Faktoren begünstigt worden sei. Zum einen durch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze, die im September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent gestiegen seien. Und zum anderen durch Chinas starke Exporte, nachdem die Pandemie im letzten Frühjahr effektiv eingedämmt worden sei.
Die amerikanische Wall Street schätzt das künftige Potenzial der chinesischen Wirtschaft sehr optimistisch ein. Der New York Times zufolge hat BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, den Anlegern geraten, ihre Investitionen in China um das Zwei- bis Dreifache zu erhöhen. Zwei weitere Finanzinstitute, JP Morgan Chase und Goldman Sachs, vertreten die gleiche Meinung.
Laut Gita Gopinath, Chefvolkswirtin des Internationalen Währungsfonds, setzt sich der weltweite Aufschwung zwar fort, doch die Wachstumsdynamik hat sich aufgrund der Pandemie abgeschwächt. Pandemieausbrüche an Schlüsselstellen der globalen Versorgungskette hätten zu länger als erwarteten Versorgungsunterbrechungen geführt, die die Inflation in vielen Ländern angeheizt hätten, erklärte die Expertin.
Angesichts der jüngsten Risiken hat der Internationale Währungsfonds seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent gesenkt, seine Wachstumsprognose für 2022 aber unverändert bei 4,9 Prozent belassen. Paul Gruenwald, Chefvolkswirt von S&P Global Ratings, geht davon aus, dass die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr um 8 Prozent wachsen und weiterhin den größten Beitrag zum weltweiten Wachstum leisten werde.