US-Außenminister Antony Blinken wird am Montag und Dienstag an einer Anhörung vor dem US-Kongress über den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan teilnehmen. In den US-Medien wurde bereits angedeutet, dass Blinken für den gescheiterten US-Truppenabzug aus Afghanistan verantwortlich ist, und es wird erwartet, dass er während der Anhörung die intensivsten Fragen beantworten muss. In der Tat wird diese Anhörung wohl auch einen Einblick in die Ursprünge des US-Krieges sowie das Scheitern der US-Hegemonie und ihres „Demokratieverpflanzungsprogramms“ geben.
Als Land mit einer Geschichte von gerade mal etwas mehr als 240 Jahren haben die USA mehr als 200 Kriege geführt oder daran teilgenommen. Allein vom Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 bis 2001 haben sie 201 der 248 bewaffneten Konflikte in 153 Regionen der Welt initiiert, etwa 81 Prozent also. Es besteht kein Zweifel, dass die Vereinigten Staaten das kriegerischste Land der Welt sind. Seit mehr als zwei Jahrhunderten prägen Krieg und Gewalt die DNA dieses Landes. Um die US-Hegemonie aufrechtzuerhalten, haben einige amerikanische Politiker immer wieder zu militärischen Mitteln gegriffen, um sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, amerikanische Werte zu exportieren und sogar Regierungen anderer Länder zu stürzen, wodurch der Fetisch Gewalt wie ein Virus zu einem herausragenden Merkmal der US-Hegemonie wurde.
Andererseits hat die Kriegssucht der USA auch sehr handfeste praktische wirtschaftliche Gründe. In einer Rede im Jahr 2019 wies der philippinische Präsident Rodrigo Duterte darauf hin, die USA wollten, dass der Krieg ewig andauere, weil dann andere Länder US-Flugzeuge, Kriegsschiffe und Munition kaufen würden. Laut Duterte würde mit Beendigung des Krieges eine große Gruppe von Menschen in den USA ihren Arbeitsplatz verlieren. Es zeigt sich, dass die Vereinigten Staaten, die bis heute Kriege führen, aus ihrem Gewalt-Fetisch eben auch enorme Gewinne erzielen konnten, die wiederum in Militäroperationen mit fast globaler Reichweite investiert wurden, was zu den extrem hohen Militärausgaben der USA geführt hat. Angaben zufolge beliefen sich die Militärausgaben der USA im Jahr 2020 auf 778 Milliarden US-Dollar, was 39 Prozent der gesamten weltweiten Militärausgaben entsprach. Diese enormen Militärausgaben stützen die Hegemonie der USA in der ganzen Welt und sorgen für den ständigen Export von Kriegen und Unruhen.
Gleichzeitig haben die USA versucht, andere Länder nach ihrem Willen umzugestalten, indem sie Transplantationen ihres Gesellschaftsmodells erzwingen wollten, die immer zum Scheitern verurteilt waren, den Menschen vor Ort aber sehr viel Leid zufügten. Laut einer Studie der Brown University sind in den letzten 20 Jahren durch Kriege und Militäroperationen der USA in 85 Ländern der Welt 929.000 Menschen gestorben und mindestens 38 Millionen obdachlos und vertrieben worden. Ist das die Demokratie und sind das die Menschenrechte, die ihnen von den USA versprochen wurden? Stattdessen zeugen Unruhen, Armut und ungesunde Lebensbedingungen vom gescheiterten Export des amerikanischen „Demokratiemodells“. Es ist an der Zeit, dass die Welt eine gründliche Untersuchung gegen die „Kriegsgelüste Amerikas“ einleitet!