„Es ist die Tragödie der Tragödien.“ Etwa zehn Tage nach dem Einsturz eines Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida gehen die Rettungsarbeiten noch immer nur schleppend voran und die Gleichgültigkeit der US-Regierung gegenüber der Katastrophe hat vielen Menschen das Herz gebrochen.
Offiziellen Angaben zufolge waren bis Freitag bereits 22 Todesopfer des Unfalls zu beklagen. Weitere 126 Menschen gelten noch immer als vermisst. Sie sind unter den Trümmern des eingestürzten Hauses begraben und ihre Überlebenshoffnung ist nur gering. Die ersten 24 Stunden gelten als besonders wichtig für die Rettung Überlebender. Aber wegen der Bürokratie kommt diese allgemein anerkannte Regel nicht zur Geltung. Wie amerikanische Medien berichteten, habe nach dem Unfall allein das entsprechende Genehmigungsverfahren der US-Behörde für Katastrophenschutz 16 Stunden gekostet. Also trafen erst 16 Stunden nach dem Hauseinsturz Dutzende von Rettungskräften an der Katastrophenstelle ein. Dazu kommentierte der US-Fernsehsender NBC, „das gleicht einer Ermordung!“
Auch die Leistungen der Rettungskräfte selbst sorgen für große Unzufriedenheit der Amerikaner. Ein Video zeigt, dass sie allein mit den Händen die Trümmer Stück für Stück weiterleiteten. Einem Bericht der „New York Post“ zufolge hat eine in den Trümmern eingeschlossene Frau rechtzeigt Hilfssignale gesendet, konnte aber sieben Tage später noch immer nicht gerettet werden, „bis schließlich ihre Stimme verstummt war“.
Doch was machen die US-Beamten zu diesem Zeitpunkt? US-Medienberichten zufolge sind sie sehr beschäftigt. Aber anstatt die Rettungsarbeiten zu organisieren, gaben sie jeden Tag Pressekonferenzen, auf denen sie immer behaupteten, dass es noch immer Hoffnung gebe.
Was ist der Grund für den Hauseinsturz? Warum geht die Rettung nur so schleppend voran? Wer soll die Verantwortung übernehmen? Angesichts dieser Fragen versuchen die US-Bundesregierung und die Regierung des US-Bundesstaates jedoch, anderen die Schuld zuzuweisen. Experten zufolge kann das Untersuchungsergebnis erst mehrere Monate, oder sogar mehrere Jahre später veröffentlicht werden. Es stellt sich also die Frage, ob alles im Sand verlaufen soll.
Aber schon jetzt wurden durch den Hauseinsturz in Florida die Lücken im Krisenmanagement in den USA, die Inkompetenz der US-Beamten und die mangelnde Effizienz des amerikanischen politischen Systems entlarvt.