In der Frage der Ableitung des nuklearen Abwassers aus Fukushima ins Meer hat Japan seine Lügen tatsächlich vor die Vereinten Nationen gebracht.
Auf der Tagung der Vertragsstaaten des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen gab der japanische Vertreter am Freitag die Erklärung ab, das ins Meer eingeleitete nuklear verseuchte Wasser sei behandelt und harmlos. Er behauptete, Japan sei offen und transparent gewesen und die Praxis sei von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gebilligt worden.
In der Tat ist jede einzelne dieser Aussagen der japanischen Seite fehlerhaft und widerspricht den Fakten und der Wissenschaft.
Erstens, wenn das nukleare Abwasser nach der Behandlung wirklich harmlos ist, wie von der japanischen Seite behauptet, dann muss die japanische Seite die Frage beantworten: "Warum haben sie es nicht in ihrem eigenen Land für den eigenen Gebrauch gelassen, anstatt es ins Meer zu leiten?"
Das Kernkraftwerk Fukushima, in dem es zu einem Atomunfall der höchsten Stufe kam, enthält in seinem kontaminierten Wasser eine große Menge an Radionukliden aus der Kernspaltung, die sich völlig von der Wasserqualität unterscheidet, die beim normalen Betrieb eines Kernkraftwerks abgeleitet wird. Und es gibt keinen internationalen Präzedenzfall für die Einleitung vergleichbaren Abwassers. Und Japan hat auch keine Erfahrung damit.
Die TOKYO ELECTRIC POWER COMPANY (TEPCO) hatte behauptet, dass das nuklear verseuchte Wasser gereinigt worden sei, um die meisten Nuklide außer Tritium zu entfernen. Ein von Japan im Februar 2020 veröffentlichter Bericht zeigte jedoch, dass 73 bei Prozent des behandelten Abwassers immer noch die Grenzwerteüberschritten wurden.
Noch erschreckender ist, dass TEPCO vor kurzem einen öffentlichen Aufruf für praktikable Technologien veröffentlicht hat, um das Nuklid "Tritium" aus dem kontaminierten Wasser zu filtern. Wie kann die japanische Regierung es wagen zu behaupten, dass das aufbereitete nuklear verseuchte Wasser unbedenklich ist, wenn sie nicht einmal die Technologie zur Filterung hat?
Was die Behauptung der japanischen Seite von Offenheit und Transparenz angeht, ist also ein schlechter Witz. Nachdem die japanische Seite ihre Entscheidung über die Einleitung des Abwassers bekannt gegeben hatte, äußerten die Pazifik-Anrainerstaaten und Organisationen wie das Pacific Islands Forum ihre Besorgnis, aber die japanische Seite hat bisher nicht ernsthaft darauf reagiert.
Die japanische Seite behauptet auch noch, die fragliche Praxis sei von der IAEA gebilligt worden. Tatsache ist jedoch, dass die IAEA die Entscheidung Japans, nukleare Abwässer ins Meer zu leiten, nie genehmigt oder gebilligt hat. Zurzeit bereitet die IAEA die Einrichtung einer entsprechenden technischen Arbeitsgruppe vor und hat bestätigt, dass chinesische und südkoreanische Experten zur Teilnahme eingeladen werden.
Die Frage der Entsorgung des nuklearen Abwassers aus Fukushima ist nicht nur eine Angelegenheit Japans. Nach Berechnungen der Deutschen Gesellschaft für Meeresforschung hat die Küste von Fukushima die stärksten Meeresströmungen der Welt, und die radioaktiven Substanzen werden sich innerhalb von 57 Tagen nach dem Austritt auf den größten Teil des Pazifischen Ozeans verteilen. Die nukleare Kontamination wird nach drei Jahren die Vereinigten Staaten und Kanada betreffen und sich nach 10 Jahren auf die globalen Gewässer ausbreiten.
Die japanische Seite muss die Weltgerechtigkeit respektieren und die Entscheidung, die nuklearen Abwässer aus dem Kernkraftwerk Fukushima ins Meer zu leiten, sofort widerrufen!