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Am Mittwochfrühmorgen ist US-Präsident Joe Biden zu seinem ersten Besuch seit dem Amtsantritt nach Europa gereist. Er wird am G7-Gipfel im britischen Cornwall teilnehmen. Im Mittelpunkt des Gipfels stehen verschiedene Themen, darunter Pandemiebewältigung, Wiedererholung der globalen Wirtschaft nach der Pandemie, Handelsfragen sowie Fragen bezüglich des Klimawandels und der Bio-Diversität. Kann die G7 bei den obengenannten vier Themen eine leitende Rolle spielen?
Bei der internationalen kooperativen Pandemiebekämpfung hat die G7 kein Muster gestaltet. Seit dem März vergangenen Jahres sind die USA in ein „Pandemiedilemma“ geraten. Hinsichtlich der Teilung der Impfstoffe propagiert Washington offenkundig „America First“, was von der internationalen Gemeinschaft umfassend kritisiert worden ist.
Es ist unrealistisch, dass die G7 eine Wiederbelebung der globalen Ökonomie nach der Pandemie leiten wird. Mittlerweile verzeichnet die amerikanische Wirtschaft die beste Situation unter den G7-Mitgliedern. Allerdings basiert dies auf der quantitativen Lockerungspolitik ohne jegliche Untergrenze. Neben einer negativen wirtschaftlichen Konjunktur von anderen G7-Staaten wird Deutschland, das immer als die Lokomotive der europäischen Wirtschaft bezeichnet wird, auch von einer schwachen Inlandsnachfrage beeinträchtigt.
Bezüglich der Handelsfragen gibt es in der G7 immer zahlreiche Streitigkeiten und enorme Meinungsverschiedenheiten. Vor kurzem hatten die USA angekündigt, Strafzölle mit einem Satz von 25 Prozent auf Waren von 2,1 Milliarden US-Dollar von sechs Ländern, darunter auch Großbritannien und Italien, zu erheben.
Hinsichtlich der Bewältigung des Klimawandels und des Umweltschutzes gilt die G7 als negatives Beispiel. Die ehemalige US-Regierung war aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten. Die japanische Regierung hatte beschlossen, das durch den Unfall des Atomkraftwerks Fukushima nuklear verseuchtes Abwasser ins Meer abzuleiten. Solche Taten sind auf starke Einwände der internationalen Gemeinschaft gestoßen.
Die G7, die Vertreter der stärksten Volkswirtschaften weltweit, haben inzwischen an der globalen Wirtschaft bereits nur noch einen Anteil von zirka 40 Prozent, Tendenz fallend. Ihre egoistische Handlungsweise in globalen Angelegenheiten ist enttäuschend gewesen. Der britische Experte Martin Jacques kommentiert in den sozialen Medien, „Tschüss, G7“, „Deine Niederlage ist nur auf dich selbst zurückzuführen.“