Fukushima-Abwasser: Japanische Wortspiele täuschen niemanden

2021-05-29 19:55:17

Die japanische Botschaft in China hat kürzlich auf ihrer Webseite eine Fragestunde zum Thema des strahlenbelasteten Wassers aus dem Kernkraftwerk Fukushima veranstaltet und behauptet, dass es sich bei der ins Meer geleiteten Flüssigkeit nicht um „nukleares Abwasser“, sondern um mit „ALPS“ (Advanced Liquid Processing System) behandeltes Wasser handeln würde und dass diese Entsorgungsmethode der internationalen Praxis entspreche.

Im Angesicht der Kritik der internationalen Gemeinschaft hält die japanische Regierung nach wie vor hartnäckig an Wortspielen fest, um ihrer Verantwortung zu entgehen. Dies erinnert an japanische Taktiken aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Zu dieser Zeit erfand man in Japan eine beträchtliche Anzahl von neuen Wörtern. Zum Beispiel plünderten japanische Invasionstruppen gewaltsam die von ihnen besetzten Gebiete, weil sie keinen Nachschub hatten, und bezeichneten dies als „lokale Versorgung“.

Die japanische Seite nutzt diese Methode nun auch hinsichtlich der Frage der Ableitung von nuklearen Abwässern aus dem Kernkraftwerk Fukushima. Tatsächlich wird der Begriff „Nuklearabwasser“ in den japanischen Medien und in öffentlichen Dokumenten der japanischen Regierung verwendet. Das Außenministerium hat jedoch den Wortlaut dieser Darstellung geändert und verwendet bewusst den Begriff „aufbereitetes Wasser“, um die Illusion zu erwecken, dass die stark kontaminierten AKW-Abwässer nach der Aufbereitung durch entsprechendes Gerät gefahrlos ins Meer verklappt werden könnten, so wie in verschiedenen Ländern gebrauchtes Kühlwasser aus AKWs ins Meer geleitet wird.

Dieser Trick wird die Welt nicht täuschen. Wie viele Experten festgestellt haben, enthält das nuklear verseuchte Wasser aus dem Fukushima-Atomunfall, das bei der Kernschmelze mit den Brennstäben in Berührung kam, eine Vielzahl von Radionukliden und ist in seiner Zusammensetzung äußerst kompliziert. Es ist völlig anders beschaffen als das Kühlwasser, das beim normalen Betrieb eines Kernkraftwerks ohne nuklearen Zwischenfall anfällt. Letzteres entspricht den international anerkannten Ableitungsstandards und ist kein radioaktives Abwasser.

Es ist absurd, dass einige japanische Politiker wiederholt behauptet haben, dass das nukleare Abwasser sicher sei und sogar direkt getrunken werden könnte. Es zu versuchen hat sich jedenfalls noch keiner von ihnen getraut. Und wenn das besagte Wasser tatsächlich so sicher ist, warum wird es dann nicht an Land gelagert und genutzt? Außerdem könnte Abwasser durch natürliche Verdunstung und Destillation behandelt werden, warum tut die japanische Seite dies nicht? Darauf gibt es wohl nur eine schlüssige Antwort: Weil dieses Vorgehen zu zeitaufwendig und kostspielig wäre.

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