Am Dienstag Ortszeit haben in vielen Orten der USA Veranstaltungen stattgefunden, um George Floyds zu gedenken, des Afroamerikaners, der vor einem Jahr durch die Gewalt eines weißen Polizisten zu Tode kam. Obwohl der Polizist Derek Chauvin verurteilt wurde, gibt es eine hilflose und traurige Realität: nach einem Jahr ist die gewaltsame Strafverfolgung von Rassendiskriminierung in den USA nicht reduziert, sondern in gewissem Maße mehr geschützt. Der systemische Rassismus ist immer stärker geworden.
Unter dem Titel „Die Polizei tötet immer noch Menschen mit derselben Geschwindigkeit“ hat die politische US-Nachrichtenwebsite „Politico“ am Montag dazu einen Artikel veröffentlicht. Laut den Statistiken hat die US-Polizei vom Anfang 2021 bis 30. April an nur sechs Tagen nicht getötet.
Noch schlimmer, dass die gewaltsame Strafverfolgung auf Rassendiskriminierung basiert. Nach den Statistiken von „Mapping Police Violence“, eines unabhängigen Untersuchungsprojekts in den USA, sind 28 Prozent der 1.126 von der US-Polizei im vergangenen Jahr ermordeten Personen Afroamerikaner, weit höher als ihr Anteil von 13 Prozent der US-Bevölkerung.
Gleichzeitig wird der von allen Seiten der USA geforderte Reformprozess der Polizei häufig blockiert. Ein nach Floyd benannte Gesetz ist nicht nur auch nach einem Jahr nach seinem Tod noch nicht unterzeichnet, sondern wird wahrscheinlich sogar in endlosen Diskussionen im Senat „sterben“.
Darüber hinaus haben viele US-Bundesstaaten, darunter Kentucky und Arizona, sogar Gesetze erlassen oder Maßnahmen ergriffen, um die Macht der Polizei zu stärken sowie die Strafen für die Teilnehmer an Ausschreitungen zu verschärfen und den Schutz der Polizei zu erhöhen.
Die tief verwurzelte Vorherrschaft von Weißen, die langfristige Konsistenz des US-Rechtssystems und die Untätigkeit der Politiker sind alle miteinander verflochten, was das von den Amerikanern ersehnte Ziel der Rassengleichheit in weite Ferne rücken lässt.
Bis heute kämpfen die Amerikaner immer noch für Gerechtigkeit nach dem Völkermord vor hundert Jahren. Kürzlich erschien die 107-jährige Viola Fletcher bei einer Anhörung im US-Kongress. Sie sagte, sie werde nie die Gewalt der Weißen vergessen, als sie damals fliehen musste.
Die rassistischen Grausamkeiten vor hundert Jahren waren praktiziertes Unrecht, und es gibt ständig neue ethnische Tragödien. Warum schenken die USA Menschenrechtsfragen in anderen Ländern solche Aufmerksamkeit, während sie den systematischen Rassismus in ihrem eigenen Land nicht ausrotten können?