Die erste Chinesische Internationale Messe für Konsumgüter ist am Montag in der Inselprovinz Hainan zu Ende gegangen. Auf der viertägigen Veranstaltung waren 1.505 Unternehmen aus 70 Ländern und Gebieten sowie 2.628 Marken vertreten. Insgesamt zogen die Aussteller 240.000 Besucher in ihren Bann.
Im Vergleich zu anderen Messeformaten wie der Internationalen Importmesse in Shanghai oder der Exportwarenmesse in Guangzhou zeichnet sich die diesmalige Konsumgütermesse in Hainan durch ihre eigenen Besonderheiten aus. In erster Linie wurden schwerpunktmäßig Konsumgüter gehandelt. Außerdem machten ersten Angaben zufolge internationale Marken 51,9 Prozent aller vertretenen Marken aus.
Doch warum wurde eine Messe eigens für Konsumgüter veranstaltet? Zunächst ist da die immer größere Bedeutung des innerchinesischen Konsums für die Förderung der Wirtschaft des Landes. Trotz der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie machte der Konsum innerhalb Chinas im vergangenen Jahr 54,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Die Internationale Messe für Konsumgüter kann also einerseits als neue Plattform zur Befriedigung der Sehnsucht der Chinesen nach einem besseren Leben angesehen werden und soll andererseits der Wirtschaftsentwicklung neue Impulse verleihen.
Darüber hinaus tritt die Tendenz einer Konsumsteigerung auf dem chinesischen Markt immer deutlicher hervor. Ein Bericht der Investmentbank Morgan-Stanley prognostizierte ein jährliches Konsumwachstum der Chinesen in den kommenden zehn Jahren um 7,9 Prozent, was einem weltweiten Rekord entspricht.
China bemüht sich derzeit darum, seine Öffnung nach außen tatkräftig voranzutreiben, um sein Konsumpotential voll ausschöpfen zu können. Die Inselprovinz Hainan, Veranstaltungsort der ersten Internationalen Messe für Konsumgüter, beherbergt einen wichtigen Freihandelshafen Chinas.
Die Messe war in ihrem Einfluss keinesfalls auf die 800.000 Quadratmeter Messegelände begrenzt, sondern wirkte weit über die Insel Hainan hinaus. Längst ist der chinesische Markt zu einem Hot Spot für globale Konsumgüterunternehmen geworden, der als Zielort für Investitionen immer attraktiver wird.
Noch am Abschlusstag der Messe unterzeichneten denn auch 42 in- und ausländische Unternehmen Vereinbarungen für eine Teilnahme an der zweiten Auflage der Konsumgütermesse – darunter L’Oréal und Parker. Es liegt auf der Hand, dass der enorme chinesische Markt mit seinen 1,4 Milliarden potentiellen Konsumenten eine einmalige Chance für die ganze Welt verkörpert.