In China hat Beschäftigung aus logischen Gründen Priorität

2021-03-13 08:00:00

(Foto: VCG)

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In den Medien der Welt sind die Jahrestagungen des NVK und der PKKCV in China ein wichtiges Thema. Es wurde viel über Chinas wirtschaftliche Stärke und den Sieg gegen die Armut geschrieben.

Weit weniger thematisiert wird, dass Chinas erfolgreicher Kampf gegen Armut und Chinas wirtschaftliche Ausnahmestellung in der Krise auch eine direkte Folge einer absolut logischen und eigentlich sehr naheliegenden Beschäftigungspolitik sind. Bei dieser Politik handelt es sich einfach um eine Politik für mehr Beschäftigung. Arbeit hat, so hat es Ministerpräsident Li Keqiang gerade wieder betont, in China eine Vorrangstellung.

Bevor in China über staatliche Hilfszahlungen an Betroffene nachgedacht wird, versuchen Staat und die laut Li Keqiang hier besonders wichtige Privatwirtschaft sowie die Betroffenen selbst, Arbeitslosen Arbeit zu verschaffen oder Schlechtverdienende für bessere Arbeit zu qualifizieren.

Es geht nicht um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Fake-Jobs, die kein Geld einbringen, sondern den Staat und damit alle Steuerzahler sinnlos Geld kosten. Es geht um echte Jobs, mit denen Menschen auf den globalen Märkten von heute konkurrenzfähig sein können. China will einen noch breiteren und noch solideren Mittelstand haben – es hat den größten Mittelstand der Welt bereits. Und China will zukunftsfähige Arbeitsplätze für alle. Da ist keine Zeit für Luftschlösser und das erklärt auch die klare Ansage des Ministerpräsidenten, dass China im laufenden Jahr bei der Ausarbeitung der Makropolitik weiterhin auf der Priorität von Beschäftigung bestehen wird.

Um viele neue Jobs zu schaffen und dann auch zu erhalten, wird zunächst genau analysiert, was ein Ort bietet und dann wird überlegt, was er darüber hinaus bieten könnte. Da in China interdisziplinär und vernetzt zusammengearbeitet wird, können Erfolgsmodelle aus anderen Teilen des Landes manchmal einfach an die örtlichen Bedingungen angepasst werden. Das Rad muss nicht zum zweiten Mal neu erfunden werden, jedenfalls nicht in China.

Bei der konkreten täglichen Runterbrechung von Beschäftigungspolitik auf die lokale Ebene und den einzelnen Menschen wird auch genau geguckt und gefragt, was ein Mensch kann und möchte, was er lernen kann und, was sinnvoll und auch gefragt ist. Das geschieht ganz pragmatisch. Ist in absehbarer Zeit keine Arbeit oder Ausbildung vor Ort möglich, dann passiert das eben woanders; sehr oft können die Leute später zurückkehren, weil sich China tatsächlich überall rasend schnell entwickelt.

Menschen, die Arbeit haben, sind zufriedener. Die höchsten Glückswerte werden bei Studien regelmäßig bei Menschen erzielt, die gerade am Arbeitsplatz sind. Sich gebraucht fühlen, hat auch mit Arbeit zu tun. Fast alle Menschen freuen sich, wenn sie Arbeit haben. Wenn man die Sache vom Ende her denkt, ist es natürlich klug, erst einmal alles Erdenkliche zu tun, dass Menschen Arbeit haben, bevor man Menschen abhängig von staatlichen Zahlungen macht. So viele Menschen brennen doch darauf, zu arbeiten, etwas aufzubauen, produktiv zu sein! In China und überall auf der Welt! Staaten mit dem Anspruch, auch im Inneren Gestaltungsmächte zu sein, sollten in der Lage sein, die Bedingungen für mehr und bessere Arbeit für alle zu schaffen. Es ist eine Binsenweisheit, dass die Wirtschaft eines Staates umso stärker ist, je mehr Menschen produktiv tätig sind. Also, los geht’s! China hat es vorgemacht.

Text: Nils Bergemann

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