Seit Mai des vergangenen Jahres hat das chinesische Führungsgremium wiederholt betont, wie wichtig es ist, den Aufbau eines neuen Entwicklungsmusters zu beschleunigen. Dieses soll auf einem großen inländischen Zyklus und einem sich gegenseitig verstärkenden dualen inländischen und internationalen Zyklus basieren. Während der diesjährigen „Zwei Tagungen“ wurde dieses Konzept heiß diskutiert.
In dem zur Prüfung vorgelegten Arbeitsbericht der chinesischen Regierung wurde erneut der strategische Punkt der Ausweitung der Binnennachfrage betont. Das bedeutet, dass China das Potenzial seines Binnenmarktes voll ausschöpfen und der Welt einen „globalen Markt“ mit verbesserter Qualität und erweiterten Kapazitäten bringen wird.
Zunächst ist es so, dass China über die weltweit am schnellsten wachsende Gruppe mittleren Einkommens verfügt und auf ein riesiges Potenzial in den Städten der dritten und vierten Entwicklungsstufe sowie auf den ländlichen Märkten zurückgreifen kann. Außerdem wird das Streben der chinesischen Bevölkerung nach besseren Lebensbedingungen die Nachfrage nach hochwertigen Produkten, Technologien und Dienstleistungen weltweit erhöhen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte geht davon aus, dass China die USA bis 2035 als weltweit größten Konsummarkt überholen werde. Für internationale Investoren ergeben sich also umso mehr Möglichkeiten, je mehr das Potenzial des chinesischen Marktes ausgeschöpft wird.
Darüber hinaus plant China im Rahmen seines neuen Entwicklungsmusters den Aufbau einer Volkswirtschaft, in der die Verbindungen zwischen Produktion, Vertrieb, Umlauf und Verbrauch reibungslos ablaufen, was ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ermöglicht und einen positiven Kreislauf schafft. Dies wird internationalen Investitionen und dem Handel zusätzliche und bessere Möglichkeiten eröffnen und zudem die Kosten für Unternehmen reduzieren.
Es ist eindeutig ersichtlich, dass zwischen dem Aufbau eines starken Binnenmarktes in China und der weiteren Öffnung des Landes kein Widerspruch besteht, sondern dass diese sich vielmehr gegenseitig verstärken. Nachdem China in den letzten vier Jahrzehnten stark von Reform und Öffnung profitiert hat, ist es sich sehr wohl bewusst, dass es sich stärker zur Welt öffnen und enger mit der Weltwirtschaft interagieren muss, um eine höherwertige Entwicklung zu erreichen.