Am 23. Februar (Ortszeit) verkündete die US Grand Jury, dass die in den Tod des Afroamerikaners Daniel Prude involvierten Polizisten nicht mit einem Strafverfahren rechnen müssen. Der Fall von rassistischer Polizeibrutalität hatte im vergangenen Jahr für große Aufregung gesorgt. Rassismus ist nach wie vor tief im amerikanische Polizei- und Justizsystem verankert.
Auf der 46. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates gaben mehrere UN-Sonderberichterstatter und Menschenrechtsexperten eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie die US-Regierung aufforderten, breite Reformmaßnahmen zu ergreifen, um Polizeigewalt zu stoppen und die Probleme des systemimmanenten Rassismus und der Rassendiskriminierung energisch anzugehen.
Wie sich zeigt, hat die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 die Wunden des Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft weit aufgerissen. China wird in naher Zukunft seinen Bericht über die Menschenrechtsverletzungen in den USA 2020 veröffentlichen. Die vorab veröffentlichten Abschnitte des Berichts zeigen, dass die Infektions-, Hospitalisierungs- und Sterblichkeitsrate im Zusammenhang mit COVID-19 bei Afroamerikanern je dreifach, fünffach und doppelt so hoch sind wie bei ihren weißen Mitbürgern. Zudem liegt die Wahrscheinlichkeit, von der Polizei getötet zu werden, für Afroamerikaner dreimal so hoch wie für weiße Amerikaner.
Historisch gesehen endeten mit der Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten weder die Rassendiskriminierung noch die weiße Vorherrschaft. Trotz unablässiger Widerstände und wiederholtem Aufbegehren gegen die weiße Vorherrschaft stellt diese das größte Hindernis für die Verwirklichung einer realen Gleichheit in den USA dar.
Von einem realistischen Standpunkt aus betrachtet haben Untätigkeit und chaotische Staatsführung amerikanischer Politiker die Verbreitung des Rassismus beschleunigt. Und nicht nur das. Jene Politiker, die sich nur um Stimmen kümmern, haben keinerlei Motivation, das Problem der Rassendiskriminierung tatsächlich zu lösen. Stattdessen verkünden sie vor den Wahlen immer wieder leere Phrasen, um die Stimmen von Minderheiten zu gewinnen, ergreifen aber selten konkrete Maßnahmen. Andererseits mischen und mischten sich eben diese Politiker unter dem Vorwand der „Menschenrechte“ in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein. Diese Doppelmoral ist nichts anderes als eine schwere Demütigung für jene Minderheiten in den Vereinigten Staaten, die eine Gleichstellung aller Bürger anstreben.