Angaben des chinesischen Handelsministeriums vom Mittwoch zufolge haben chinesische Verbraucher während der Feiertage rund um das chinesische Frühlingsfest insgesamt 821 Milliarden Yuan RMB ausgegeben. Dies entsprach einem Zuwachs von 28,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Konsum während der diesjährigen Feiertage war von folgenden Besonderheiten geprägt:
Zum einen erfreuen sich die Online-Geschäftsplattformen, die auch während der Feiertage nicht geschlossen waren, immer größerer Beliebtheit bei den chinesischen Verbrauchern. Allein in den ersten sechs Tagen des Frühlingsfestes erreichte das gesamte Online-Einzelhandelsvolumen mehr als 120 Milliarden Yuan RMB. Zeitgleich wurden landesweit 480 Millionen Pakete zugestellt, drei Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum.
Natürlich lassen sich die boomenden Online-Geschäfte auch darauf zurückführen, dass die Chinesen im Interesse der Pandemiekontrolle während des Festes nicht verreist sind, sondern zumeist dort blieben, wo sie auch arbeiten.
Zum anderen ist eine Optimierung der Konsumstruktur in China zu beobachten. So verzeichneten die Kinos in ganz China während der siebentägigen Feiertage insgesamt 160 Millionen Besucher und Einnahmen in Höhe von acht Milliarden Yuan RMB. Der Boom der chinesischen Filmbranche ist ein weiteres Zeichen dafür, dass China die Pandemie effektiv unter Kontrolle gebracht hat und sich auch die chinesische Wirtschaft relativ schnell von der Pandemie erholt.
Ein weiteres Beispiel für die Optimierung der Konsumstrukturen ist der rasante Anstieg bei den Verkäufen von Putz- und Fensterreinigungsrobotern während des Frühlingsfestes. Junge Menschen, die in den 1990er Jahren oder sogar erst nach der Jahrtausendwende geboren wurden, sind mittlerweile die Hauptträger des Konsums in China.
Trotz der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie machten die Konsumausgaben der Chinesen im vergangenen Jahr noch immer einen Anteil von 54,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus. Das große Potential des chinesischen Binnenkonsummarktes schlägt sich auch in den boomenden Geschäften während des diesjährigen Frühlingsfests nieder.
In einem kürzlich erstellten Bericht prognostiziert das US-Finanzinstitutes Morgan Stanley, dass die chinesischen Konsumausgaben bis 2030 ein Gesamtvolumen in Höhe von 12,7 Billionen US-Dollar erreichen könnten. Die Zahl liegt deutlich über den Prognosen aus dem Jahr 2019, als Morgan Stanley für den gleichen Zeitraum noch von Konsumausgaben in Höhe von 5,6 Billionen US-Dollar ausgegangen war.