Um das Risiko einer Ausbreitung der Epidemie zu verringern, die mit der Mobilität von großen Menschenmassen einhergehen könnte, sind viele Chinesen in diesem Jahr bewusst dem offiziellen Aufruf gefolgt, zum Frühlingsfest nicht nach Hause zurückzukehren. Nach einem harten Jahr 2020 haben die Chinesen damit erneut ihre Liebe für Heimat und Staat unter Beweis gestellt.
Prognosen gehen von einem Rückgang der landesweiten Flug- und Zugpassagiere während des diesjährigen Frühlingsfests im Vergleich zu 2020 um 20 Prozent und im Vergleich zu 2019 um mehr als 60 Prozent aus. Laut einer Umfrage gaben mehr als 77 Prozent der befragten Wanderarbeiter an, am Ort ihrer Unternehmen oder in der Stadt zu bleiben und dort das Neujahrsfest zu verbringen. Von der Dynamik eines „mobilen Chinas“ hin zu Ruhe und Glück eines „lokalen Frühlingsfests“ – der Wandel des chinesischen Neujahrs spiegelt die Verbesserung der sozialen Kontrolle sowie die Wärme der chinesischen Gesellschaft eindrucksvoll wider.
So öffnet die Beijinger Stadtregierung etwa stadteigene Parks kostenlos, stellt elektronische Gutscheine für kulturelle Angebote zur Verfügung und organisiert eine Vielzahl von Aktivitäten wie Online-Kulturaufführungen. In Zhejiang, Guangdong und anderen Provinzen, wo sich Wanderarbeiter konzentrieren, haben die lokalen Regierungen Subventionen und zusätzliches Handy-Datenvolumen für Wanderarbeiter ausgegeben, um die Menschen zum Bleiben zu ermutigen und zudem ihre Herzen zu erwärmen. Vielerorts wurden auch Maßnahmen wie gestaffelte Feiertage und flexibler Urlaub für Mitarbeiter während des Frühlingsfestes eingeführt, um ihre legitimen Rechte und Interessen zu schützen.
Dieses außerordentliche Frühlingsfest in China hat auch die Aufmerksamkeit vieler ausländischer Medien auf sich gezogen. Von Bargeldzuschüssen bis hin zu kostenlosen Kinokarten und anderen Vergünstigungen habe China verschiedene Möglichkeiten genutzt, um die Menschen zu ermuntern, das Neujahr vor Ort zu verbringen, wie die britische Zeitung „The Daily Telegraph“ kürzlich schrieb. Laut einem Artikel auf der Webseite der deutschen Zeitung „Weser-Kurier“ wurden in ganz China viele Fördermaßnahmen ergriffen, um die Menschen zu ermutigen, das Frühlingsfest friedlich und gesund zu begehen.
Nach der Bewährungsprobe durch die COVID-19-Epidemie im vergangenen Jahr ist klar, dass Chinas Fähigkeiten zur sozialen Kontrolle raffinierter und humaner geworden sind. Im Aufeinandertreffen des Wunsches nach Zusammentreffen und Beieinandersein zum Frühlingsfestes einerseits und den Anforderungen der nationalen Anstrengungen zur Eindämmung und Kontrolle der Epidemie andererseits hat die menschliche Wärme der chinesischen Gesellschaft die ganze Welt beeindruckt. Dabei ist nicht nur das Verantwortungsbewusstsein der chinesischen Bürger zu loben, sondern auch der generelle Fortschritt der gesamten chinesischen Gesellschaft.